Nachdem wir in den vorherigen Artikeln einige KI-Tools zur Bildbearbeitung und Post-Erstellung vorgestellt haben, testen wir in diesem Artikel das Videoerstellungs-Tool Lumen5. Laut der eigenen Website, bietet Lumen5 die weltweit einfachste Möglichkeit, ein Video zu erstellen. Mit nur wenigen Klicks und anhand kurzer Beschreibungen, soll das Tool innerhalb weniger Sekunden Videos auf professionellem Niveau erstellen. Die künstliche Intelligenz bedient sich dabei aus einer großen Auswahl lizenzfreier Fotos und Videos.

Welche Aufgaben kann Lumen5 übernehmen?

Lumen5 kann Videos in verschiedenen Formaten, wie beispielsweise im Hochformat für Instagram-Storys, im 16:9 Querformat und im 1:1 Post-Format erstellen. Zur Verfügung stehen verschiedene Templates, aus denen man wählen kann. Alternativ kann man die Auswahl auch der KI überlassen.

Im nächsten Schritt gibt man die Texte oder Sätze ein, für die ein Video-Clip erstellt werden soll. Anhand des Textes werden dann von der künstlichen Intelligenz bewegte Bilder oder Videos aus einer Datenbank ausgewählt und zusammen mit dem Text in ein Video umgewandelt. Eine andere Möglichkeit der Videoerstellung ist, die URL zu einem Artikel einzufügen. Die KI erkennt die Kerninformationen des Artikels und verwandelt diese in ein Video.

Angeboten wird Lumen5 als kostenfreie Version, die jedoch mit zahlungspflichtigen Features geupgradet werden kann. Mit den Zusatzfeatures können zum Beispiel eigene Wasserzeichen hinzugefügt und Farbpaletten selbst zusammengestellt werden. Der Export der Videos ist dann auch in höheren Auflösungen möglich. Zudem kann man aus einem größeren Pool von Fotos, Videos und Icons wählen.

Wo liegen die Schwächen von Lumen5?

Wie fast alle „neuen“ KI-Tools, die derzeit den Markt zu überfluten scheinen, steckt auch Lumen5 noch in den Kinderschuhen. Lumen5 kann zwar Videos in über 30 Sprachen erstellen, jedoch ist Englisch die bisher einzig verlässliche Sprache. Nutzt Lumen5 einen deutschsprachigen Artikel als Vorlage, wird das Video dennoch auf Englisch erstellt. Da bei dem Übersetzungsprozess darüber hinaus zahlreiche Fehler auftreten, muss der Text in den meisten Fällen manuell angepasst werden.

Zudem ist das Bildmaterial, welches die KI auswählt, nicht immer passend. Einen Text über Beauty-Filter auf TikTok, hat Lumen5 in unserem Test mit einem Bild von einem Aschenbecher und Zigarettenstummeln untermalt.

Quelle: eigener Screenshot SMART PR von lumen5.com

Beispiel einer Video-Erstellung

Wir haben versucht, zusammen mit Lumen5 ein Video über drei verschiedene KI-Tools zu erstellen. Dafür haben wir zunächst ein passendes Template ausgewählt, von denen auch eine große Auswahl von „poppig“ bis „schlicht“ zur Verfügung steht. Nachdem wir die Texte für die einzelnen Szenen eingefügt haben, hat das Tool innerhalb weniger Sekunden Videomaterial und Schrift miteinander kombiniert und sogar einige Keywords farblich hervorgehoben.

Quelle: eigener Screenshot SMART PR von lumen5.com
Quelle: eigener Screenshot SMART PR von lumen5.com

Nun könnte man das erstellte Video auf allen möglichen Ebenen manuell anpassen. Etwa die Bildauswahl, die Farben sowie die Schriftart, -größe und -position. In diesem Fall passen Text und Bild gut zusammen. Auch das markierte Fokuswort passt, wenn auch „ChatGPT“ noch passender gewesen wäre. Der Text wäre zudem in der Ecke unten links besser angeordnet, da er an dieser Stelle das Handy weniger verdeckt.

Quelle: eigener Screenshot SMART PR von lumen5.com

Weniger passend jedoch ist das zweite Bild, welches eine Frau auf einem Gehweg zeigt. Der Hintergrund gibt in diesem Fall nicht das wieder, was der Text ausgesagt. Daher haben wir ein neues Bewegtbild ausgewählt.

Quelle: eigener Screenshot SMART PR von lumen5.com

Lumen5 bietet auch die Möglichkeit direkt einen Social-Media-Account zu hinterlegen. So können dann fertige Videos unmittelbar veröffentlicht werden.

Ein erstes Fazit

Die künstliche Intelligenz Lumen5 ist in jedem Fall eine Hilfe für Personen, die keinerlei Erfahrung mit Videobearbeitung haben. Besonders für kleine Projekte und kurze Videos ohne strenge Vorgaben ist es sicherlich ein hilfreiches Tool. Wer jedoch nach professioneller Videoumsetzung sucht, ist mit Lumen5 schlecht beraten. Das KI-Tool handelt zudem nicht eigenständig genug. Vielmehr visualisiert es nur das, was man selbst geschrieben hat – und das in vielen Fällen sogar falsch. Zudem kommt es nicht selten vor, dass es eher unpassende Fotos und Videos für den Hintergrund auswählt, die dann manuell geändert werden müssen. Von Zeitersparnis gegenüber herkömmlichen Videoprogrammen ohne KI-Unterstützung keine Spur. Für professionelle Video-Projekte sollte man nicht auf Lumen5 setzen, sondern lieber auf einen erfahrenen Cutter.

 

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