In einer Umfrage stellt der Digitalverband BITKOM fest, dass jeder vierte Nutzer von Social-Media-Plattformen TV-bezogene Online-Angebote nutzt. Zudem wird in der Umfrage festgestellt, dass 18 Prozent der Befragten die Online-Diskussionen zum TV-Programm passiv verfolgen.Aber was genau versteht man unter TV-bezogenen Online -Angeboten? Eines der prominentesten Beispiele ist sicherlich der Tatort Talk von Spiegel Online auf Twitter. Sonntagabends, während der Tatort-Ausstrahlung, reagieren, interagieren und blödeln unzählige Twitter-User unter dem Hashtag #Tatort und entwickeln so Communities innerhalb von Communities. Es wird somit quasi eine digitale Käseglocke geschaffen, in der sich Zuschauer und Twitterer treffen, austauschen und manchmal auch angiften. Ein anderes Beispiel für diese Form der Online-Diskussion rund um TV-Inhalte war das diesjährige Germany‘s Next Topmodel Staffel-Finale. Während der Show kam es zu einer Evakuierung der SAP-Arena, nachdem eine Bombendrohung ausgesprochen wurde. Unter dem Hashtag #GNTM diskutierten die User, machten sich über die Teilnehmer lustig und stellten Vermutungen zum Täter an.

Social Media & TV: So profitieren Marken & Unternehmen davon

Diese Form der Online-Diskussion in Kombination mit TV bietet immense Chancen zur Steigerung der Sichtbarkeit von Marken und Unternehmen innerhalb sozialer Netzwerke. Wird ein Thema auf dem Second Screen diskutiert, aus dem sich Berührungspunkte mit der eigenen Marke ergeben, haben Community Manager und Kommunikatoren die Möglichkeit, sich aktiv in die Diskussion einzuklinken. Hierbei geht es darum, die eigene Botschaft unter dem Deckmantel eines übergeordneten Themas zu platzieren. Diese Platzierung geschieht in seinem sehr attraktiven Umfeld, schließlich beteiligte sich der User aus Eigeninitiative an der Diskussion und ist somit fokussiert auf das Thema. Zudem erwartet er nur bedingt Werbebotschaften beziehungsweise Inhalte, die seine Wahrnehmung von Marken oder Unternehmen beeinflussen sollen. L’Oréal ist eine der Marken, die diese Möglichkeiten der Kommunikation aktiv nutzt. Die Schauspielerin Heike Makatsch tritt als Markenbotschafterin des Kosmetikherstellers und als Tatort-Darstellerin auf. Diese Kombination nutzte L’Oréal für seine Kommunikation auf Twitter.Wir gratulieren Heike Makatsch, unserer Markenbotschafterin von @LOrealParisDE und freuen uns, sie im @Tatort zu sehen! #Tatort#FreiburgMit den richtigen Hashtags kann den eigenen Botschaften ein riesiger Hebel verschafft und exzellente Reichweite erzeugt werden – sogar organisch.

Social Media & TV: Diese Formate gibt es

Neben der Möglichkeit, TV-Inhalte zu konsumieren und parallel dazu auf dem Second Screen Kommentare oder Tweets zur Sendung zu lesen oder selbst zu verfassen, gibt es immer mehr TV-Formate, die die Online-User direkt in den Programmverlauf miteinbeziehen. Zum Beispiel die erfolgreiche ZDF-Sendung „Quizduell“ oder der Social-Musiksender Joiz, bei dem die Zuschauer das nächste Musikvideo per Tweet mitbestimmen können. Ein anderes Format ist die Polit-Talkshow Busch@NTV, in der User per Skype die Diskussion mitgestalten können. Ähnlich geht es auch bei „Hart aber fair“ im WDR zu. Auch dort können Zuschauer per Twitter, Facebook und E-Mail Einfluss auf die Sendung nehmen.