Facebook stellt, wie von Mark Zuckerberg im September angedeutet, einen erweiterten Like-Button vor. Jedoch handelt es sich dabei nicht um den von Nutzern geforderten und umstrittenen Dislike-Button, sondern um die so genannten „Reactions“. Die Nutzer sollen durch die sechs Emoji-ähnlichen Symbole mehr Optionen haben, auf Beiträge reagieren zu können. „Mit Reactions lassen sich Gefühle wie Liebe, Überraschung, Humor und Traurigkeit ausdrücken“, teilte der Facebook-CEO am Donnerstagabend auf seinem Facebook-Profil mit. „Es ist kein Dislike-Button, aber damit kannst du auf einfache Art und Weise dein Bedauern und Mitgefühl zeigen, genauso wie Verzückung oder Herzlichkeit.“

Facebook Reaktionen bieten mehr Möglichkeiten

Der Wunsch nach weiteren Ausdrucksmöglichkeiten besteht schon so lange wie das Netzwerk selbst. Auch Mark Zuckerberg erklärte dazu, „wenn du etwas Trauriges postest, fühlt es sich nicht richtig an, diesen Post dann auch zu liken“. Das Netzwerk entschied sich letztendlich gegen einen Dislike-Button, da dieser für Mobbing oder andere negative Angriffe missbraucht werden könnte. Die neuen Reactions-Symbole umfassen aber nicht nur positive Gefühle wie „love“, „yay“, „wow“ und „haha“, sondern auch „sad“ und „angry“. Dadurch wird dem Nutzer ein breites Spektrum an Aussagen geboten, das Empathie und Mitgefühl einschließt.

Um die neue Funktion anzuwenden, muss man den Like-Button länger gedrückt halten oder mit dem Mauszeiger darüber gleiten. Zunächst wird der erweiterte Gefällt-mir-Daumen nur in Irland und Spanien getestet, bevor er nach Auswertung des Feedbacks allen Nutzern zur Verfügung gestellt wird. Wann dies der Fall sein wird, ist noch unklar. In Anbetracht der Facebook-Geschichte und der Testläufe anderer Funktionen kann es aber noch in diesem Jahr soweit sein.

Welche Auswirkungen haben die Facebook Reaktionen?

Die Auswirkungen auf die Kommunikationsbranche zeichnen sich bereits ab: Durch die Entstehung der neuen Interaktionsmöglichkeiten ergeben sich auch neue KPI. Unternehmen, Marken und Produkte können dadurch mehr negatives Feedback bekommen. Ebenso sinkt die Schwelle der Überwindung bei den Nutzern, da eine negative Reaktion nur noch einen Klick entfernt ist. Um einer Negativentwicklung entgegenzuwirken und die Markenattraktivität nicht zu gefährden, müssen Unternehmen und andere Organisationen die neuen KPI in ihren Strategien berücksichtigen. Zudem müssen die verschiedenen Zielgruppen genauer definiert und angesprochen werden, um so sicherzustellen, dass Inhalte Nutzer ansprechen und interessant wirken.