Dass Musical.ly längst nicht mehr nur „irgendeine“, sondern mittlerweile „DIE“ App ist, haben wir ja schon berichtet. Jetzt macht die App mit aufregenden Neuigkeiten von sich reden. Denn Musical.ly soll schon in naher Zukunft mehr als nur eine App sein: Das Unternehmen verhandelt US-Medienberichten zufolge derzeit mit dem US-TV-Network NBC und Viacom über eine eigene Fernsehshow, die eine Art interaktiven Mitmach-Charakter haben soll. Wie genau sich das Lip-Sync-Prinzip in einer TV-Show umsetzen lässt, ist uns noch nicht ganz klar. Was aber feststeht, ist: Musical.ly wächst und wächst und vergrößert sein Potenzial zur „Next big Social Media App“.

Facebook & Co. müssen sich warm anziehen

Damit zieht die gehypte App mit Facebook, Snapchat und Twitter gleich, die ebenfalls mit eigenen Bewegtbild-Formaten und «Originals»-Video-Produktionen in den Video-Markt eingestiegen sind oder noch einsteigen wollen. Facebook beispielsweise will zukünftig angeblich verschiedenste Formate, von Serien über kurze Shows im YouTube-Stil, in sein ohnehin schon sehr Bewegtbild orientiertes Repertoire aufnehmen. Aber zurück zu Musical.ly: Auch was die Nutzerzahlen angeht, begegnet die App ihren Social-Media-Konkurrenten auf Augenhöhe. Denn mit achteinhalb Millionen registrierten Nutzern in Deutschland verbucht Musical.ly fast genauso viele Nutzer wie Instagram (neun Millionen aktive deutsche Nutzer).

Obwohl Musical.ly eine völlig andere Ausrichtung als die anderen Apps hat, weil es hier eben um hauptsächlich um Musik und nicht um die Optik, schafft es das Unternehmen dennoch (oder vielleicht genau deswegen) mitzuhalten. Oder demnächst sogar an seiner Konkurrenz vorbeizuziehen?

Kampagnen via Musical.ly – So geht`s!

Bei diesem Erfolg bleibt es ja gar nicht aus, dass Unternehmen die App vermehrt aktiv in ihre Marketingaktivitäten integrieren. In unserem vergangenen Beitrag über Musical.ly haben wir bereits von ersten Marken berichtet, die genau das tun – und zwar erfolgreich. So zum Beispiel Coca-Cola. Im Juni 2016 schaltete das Unternehmen eine Kampagne auf Musical.ly, in der erfolgreiche Muser und Influencer wie „Baby Ariel“ und „Danielle Renaee“ Musical.ly-Videos mit dem Hashtag #ShareACoke veröffentlichten. Sie forderten ihre Follower in ebendiesen dazu auf, ebenfalls Muscial.ly-Videos mit dem besagten Hashtag zu posten. Zu gewinnen gab es einen FaceTime-Anruf mit Jason Derulo. Und das Konzept ging voll auf: Aufgrund der großen Reichweiten der Influencer und des bestechenden Gewinns wurden mehr als 140.000 Videos eingereicht.

Eine ähnliche Kampagne entwickelt Kit-Kat. Das Unternehmen startete eine viertätige Aktion, die unter der Kit-Kat-Challenge bekannt wurde. Auch hier sollten die User Lip-Sync-Videos zum zuvor neu aufgenommenen Jingle „Have a Break“ (Chance the Rapper) drehen und unter dem gleichnamigen Hashtag teilen. Anders als bei Coca-Cola gab es nichts zu gewinnen, die Aktion lief aber trotzdem wie am Schnürchen. Und das nur, weil wieder Influencer (in diesem Fall Bart Baker und Alexandria Fitz alias Allicattt) den Startschuss zur Kampagne gegeben hatten und die junge Community auf diese Weise dazu animierten, mitzumachen. Das Ergebnis? Mit insgesamt 96 Millionen Views ist die Kit-Kat-Challenge laut Musical.ly die erfolgreichste Kampagne, die weniger als eine Woche auf der Plattform gespielt wurde. 60.000 Videos wurden dabei übrigens von Nutzern mit dem Hashtag hochgeladen.

Unterm Strich bleibt uns nur folgendes zu sagen: Influencer in Kombination mit einer innovativen App mit großem Unterhaltungswert können (wie schon so oft) Großes bewegen. Und das ist es doch zuletzt, was ein Unternehmen im besten Fall erreichen möchte. Mit Musical.ly ist das offensichtlich mehr als nur möglich.