Einfach mal blank ziehen – allerdings digital und schon erfährt man, ob man das beantragte Darlehen auch tatsächlich erhält, ob man in die lang gesuchte und endlich gefundene Traumwohnung einziehen darf oder ob man einen Job erhält. Klingt einfach? Genauso denkt sich das auch scoreassured.com. Das britische Start-Up hat ein klares Ziel. Mehr Transparenz und das in gleich mehreren Bereichen. Scoreassured.com möchte Unternehmen dabei helfen, Kunden besser einschätzen zu können.

Zur Zielgruppe von scoreassured.com gehören beispielsweise Banken oder Vermieter, die eine Risikoeinschätzung durchführen müssen oder Unternehmen, die für eine Stelle den richtigen Kandidaten finden müssen. Scoreassured.com hilft exakt dabei und scannt dafür die Social-Media-Profile der jeweiligen Personen. Anhand der veröffentlichten Posts, Tweets und was auch immer, ergibt sich für scoreassured.com ein Raster. Auf dieser Grundlage erstellt scoreassured.com ein individuelles Profil der jeweiligen Person, das dem Auftraggeber zur weiteren Prüfung zur Verfügung gestellt wird.

Fast wie in dem Bestseller-Roman „Ready Player One“, in dem der Protagonist im Laufe der Geschichte erfährt, dass ein führendes High-Tech Unternehmen alle möglichen Daten über ihn gesammelt hat. Angefangen bei Körpergröße und Gewicht, bis hin zu Schulaufsätzen. Ganz so krass ist scoreassured.com nicht, aber die Marschrichtung ist eine sehr ähnliche.

Der Dienst selber befindet sich in einer Art Beta-Phase und ist noch nicht live. In Deutschland mit dieser Idee durchzustarten, wird schwierig bis unmöglich. Vor dem Hintergrund, dass sogar relativ harmlose Geschäftsmodelle wie Uber Probleme dabei haben, hier Fuß zu fassen, wird die Hochburg des Datenschutzes wahrscheinlich etwas empfindlich auf scoreassured.com reagieren. Zumal es einen Vorstoß dieser Art schon mal gab. 2012 versuchte die Schufa ein Projekt zu starten, bei dem es um die Auswertung von Facebook-Daten ging. Der damalige Partner für das rein wissenschaftliche Projekt, war das Hasso-Plattner-Institut. Die gaben jedoch kurze Zeit später bekannt, dass aus der Sache doch nichts wird. „Angesichts mancher Missverständnisse in der Öffentlichkeit über den vereinbarten Forschungsansatz und darauf aufbauender Reaktionen könne ein solches wissenschaftliches Projekt nicht unbelastet und mit der nötigen Ruhe durchgeführt werden“, erklärte damals HPI-Direktor Christoph Meinel im Handelsblatt.

Vielleicht aber ist die Idee eines Dienstes wie scoreassured.com ja doch nicht so schlecht. Schließlich würden die Leute ihre Profile mehr pflegen und Social Media als die digitale Visitenkarte erachten, die es ist.