Zur Stärkung unserer Skills in den Bereichen Präsentation, Zeitmanagement und Gesprächsführung haben wir uns in der Agentur von Martina Pütz coachen lassen. Die Kölner Kommunikationstrainerin firmiert unter dem Namen be:comm, was für „be yourself, express yourself“ (Selbst-Sein und Ausdruck) steht und vom englischen „become“ (werden, sich gestalten und entwickeln) abgeleitet ist.Nach mehreren Workshops haben wir dank Martinas Coaching unsere Kommunikationskompetenz verbessert, die wir besonders im Dialog mit Kunden, Journalisten, in Social Media oder mit Influencern tagtäglich anwenden. Als digitale Kommunikationsspezialisten war uns dabei auch wichtig, wie wir uns medial besser präsentieren können und auch zielgerichtet unter Zeitdruck das beste Ergebnis liefern. In unserem Interview-Format „10 Fragen an…“ hat uns Martina ihr Konzept und den Job der Kommunikationstrainerin etwas näher vorgestellt:

Wie bist Du eigentlich Kommunikationstrainerin geworden?Den Wunsch, etwas zu tun, in dem ich ganz authentisch sein und etwas für andere tun kann, hatte ich schon lange. In einem großartigen Kreativ-Seminar, an dem ich teilgenommen habe, ist der Funke übergesprungen. Ich habe mich in die Tätigkeit der Trainerin verliebt. Alle Qualitäten, die mir in meiner PR-Tätigkeit Spaß gemacht haben und mir im Job wichtig waren, habe ich dort vereint gefunden: Das Vermitteln und die Präsentation von Inhalten, ein lebendiges Miteinander, kreative Prozesse gestalten und organisieren, mit Leidenschaft und Herzblut hinter einer Sache stehen und diese mit anderen teilen. Da ich zu dieser Zeit (ich war 27) wenig Selbstvertrauen hatte, konnte ich mir lange nicht vorstellen, wie ich jemals da landen würde. Im Rückblick hat sich alles wunderbar gefügt und ich bin immer noch sehr dankbar über das Geschenk, das ich anderen heute mit be:comm Training & Coaching machen darf.Du hast ja in einer Agentur gelernt. Von welchen Agentur-Skills profitierst du heute noch?Ich habe bei Kohtes und Klewes (heute Ketchum Pleon) eine sehr fundierte und intensive Ausbildung genossen. Es war selbstverständlich, dass wir mit Eigenverantwortung Projekte organisieren. Strukturiertes und strategisches Denken, effektives Arbeiten und Organisieren, kreatives Denken und gemeinsames Entwickeln sind einige der Fähigkeiten, die mir heute noch dienen. Wie sieht Dein Tagesablauf als Kommunikationstrainerin aus? Was macht Dir besonders Spaß? Und was weniger?Als selbstständige Trainerin habe ich keinen einheitlichen Tagesablauf und genau das schätze ich an meiner Profession sehr. Wenn ich nicht gerade ein Seminar gebe, sitze ich meistens am Schreibtisch und bereite Trainings vor, mache Büroarbeit, schreibe Texte für meinen Blog „Es reicht …aus“ oder kümmere mich um meine Videos. Akquise liebe ich nicht so wirklich, die schiebe ich gerne auf. Ach ja, Buchhaltung macht mir auch keinen Spaß, aber das passiert nur einmal pro Monat. Ansonsten schätze ich die Freiheit, Flexibilität und Vielfalt in meinem Beruf. Da ich verschiedene Themen (Präsentation, Kreativität, Zeitmanagement, Moderation, Gesprächsführung und Persönlichkeitsentfaltung) anbiete, bleibt es bunt und herausfordernd

Was begeistert Dich am allermeisten an Deinem Job?Anderen mit meiner Erfahrung und meinem Wissen dienen zu können. Mein Anliegen ist die Veränderung, damit das Miteinander einfacher und erfolgreicher wird. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass wir es beruflich und privat leichter haben können, wenn wir: „erkennen, ent-lernen und erweitern“. Es gilt, die eigenen „guten“ Gründe für unser Verhalten zu erforschen; erst dann machen neue Techniken Sinn und wir können unser Repertoire erweitern. Da ich die Inhalte meiner Trainings den Bedürfnissen der Teilnehmer anpasse und aus dem Moment heraus mit ihnen zusammenarbeite, bleibt meine Arbeit vielfältig und flexibel. Das schätze ich sehr.Gibt es Fehler, aus denen Du besonders viel gelernt hast?Ich habe lange überlegt, um einen „Fehler“ zu finden. Ich sehe alle Erfahrungen als Teil meines Wachstumsprozesses (Entwicklung) und habe immer einen vermeintlich „guten“ Grund für mein Verhalten – so wie wir alle. Besonders viel gelernt habe und lerne ich immer noch aus den Begegnungen mit anderen. In dem Moment, in dem ich nicht mehr gelassen bin, mich aufrege oder an mir zweifle, prüfe ich mich bzw. mein Ego und hinterfrage die Situation. Wenn ich es alleine nicht lösen kann, hole ich mir kollegialen Rat (Coaching), um damit umzugehen. Letztlich ist alles nur ein Hinweis und Angebot, um zu wachsen und in (Selbst-)Liebe zu sein.Woran misst Du Deinen Erfolg als Kommunikator/Kommunikationstrainer?An zwei Dingen: an der Zufriedenheit und dem Leuchten der Teilnehmer nach meinem Training. Wenn auch nur einer sagt, er oder sie fühle sich jetzt bestärkt, selbstbewusster oder erleichtert, dann konnte ich meinen Auftrag erfüllen. Ich fühle mich mit den Teilnehmern verbunden und bin dankbar, dass ich zum persönlichen Wandel und einem guten Miteinander beitragen kann. Das ist für mich Erfolg.Was sind die beliebtesten Kommunikations-Fehler im Alltag eines Unternehmens?Aus meiner Sicht sind fehlende Kommunikation und Angst die größten Störfaktoren in einer lebendigen und wertschätzenden Kommunikationskultur. Fehlende Wertschätzung (für sich selbst und andere) basiert auf Angst oder einem Mangel an (Selbst-)Liebe. Wenn wir mit einer Grundhaltung von Fürsorge (für etwas zu sorgen) und Wohlwollen (das Wohl von allen im Auge zu haben) agieren, können wir das Miteinander aktiv mitgestalten. Die Kommunikation ist dann dementsprechend und wir bringen uns und unsere Ideen, Anliegen, Kritik mutig ein. Die be:comm-Angebote setzen da an – Selbstvertrauen gewinnen und die besten Techniken nutzen, um den Wandel zu gestalten. Es ist ein Prozess, der nur gelingen kann, wenn jeder aktiv dazu beiträgt.

Was ist Dein persönliches Erfolgsrezept für gelungene Kommunikation, von dem auch andere Unternehmen/Personen lernen können?Mein Erfolgsrezept ist einfach, aber nicht immer leicht:  Habe ein offenes Herz (Liebe / Wertschätzung für dich und andere). Habe keine Angst, vertraue dir und traue dich, dich mit deiner Meinung, Idee und deinem Potenzial einzubringen und mit anderen zu teilen. Mache es den anderen einfach, dich und dein Angebot zu begreifen. Alle Werkzeuge und Techniken, die ich im Training oder Coaching vermittle, helfen dieses Ziel zu erreichen. Dafür steht be:comm: Sei, wer du bist und zeige es.

Welche beliebte Coaching-Formel findest du unsinnig oder überholt? Und warum?Dazu fällt mir nichts Konkretes ein. Allerdings bin ich sehr misstrauisch, wenn Checklisten uns sagen, wie wir sein sollten, um gut anzukommen. Ich unterstütze den natürlichen und selbstverständlichen Ausdruck und möchte, dass Menschen die alten Korsetts ablegen. Außerdem geht es doch um die individuelle Person. Solange es einen unbewussten „guten“ Grund für ein bestimmtes Verhalten gibt, wird keine Formel daran etwas ändern. Deshalb: erkennen, ent-lernen, erweitern.  

Danke! Zum Abschluss: Wo gibt’s den besten Cappuccino in Köln?Eine schwierige Frage, da ich keinen Kaffee trinke. Aber tollen Tee gibt es zum Beispiel im CaféCafé.