Virtual Reality ermöglicht es den Nutzern, eine virtuelle 360-Grad-Welt zu erleben. Sie können sich in ihr bewegen, sie von allen Seiten betrachten und mit ihr interagieren. Der Nutzer nimmt dabei seine reale Umgebung nicht mehr wahr, er taucht vollkommen in die virtuelle Welt ein. Diesen Effekt bezeichnet man als Immersion, die Einbettung des Nutzers in eine virtuelle Welt, sodass er sich mehr als Teil der virtuellen Welt fühlt, denn als Teil der realen. Zusätzliche Hardware wie VR-Controller oder -Handschuhe ermöglichen es, virtuelle Gegenstände in die Hand zu nehmen und sie zu bewegen. Durch eine realitätsgetreue Nachbildung der Welt wird es dem Nutzer ermöglicht, Berge zu erklimmen, Achterbahn zu fahren oder auf einem hohen Gebäude zu stehen. Das Besondere: Der Nutzer sieht diese Welt nicht nur, er fühlt sie auch. Fährt man also Achterbahn, rutscht einem das Herz in die Hose und steht man auf einem Wolkenkratzer, hat man Panik hinunter zu stürzen, obwohl man gerade sicher im eigenen Wohnzimmer steht.

Wie funktioniert VR?

Zur Darstellung von real wirkenden virtuellen Welten werden spezielle Ausgabegeräte benötigt. Am bekanntesten ist das typische Head Mounted Display. Beide Augen haben bei diesem Gerät ein eigenes Bild auf dem Display in der Brille (Stereoprojektion). Durch die Technologie der Stereoprojektion entsteht der Eindruck eines riesigen Bildschirms, der in Kombination mit der Abschirmung des peripheren Sichtfeldes für ein dreidimensionales Bild sorgt. Die gefühlte Bildgröße entspricht in etwa einem 1000 Zoll Fernseher bei 3m Sitzabstand. Um das 360° Erlebnis so realistisch wie möglich zu gestalten, sind Sensoren für die Erfassung von Kopfbewegungen verbaut (motion tracking). Mit dieser Technik verändert sich das Sichtfeld je nach Kopfdrehung. Um in Interaktion mit der virtuellen Welt zu treten, werden wiederum spezielle Eingabegeräte gebraucht. Zu nennen sind hier Controller, 3D-Mäuse, Flysticks und Gamepads. Bei optischen Trackingsystemen wird die Position im Raum mit Hilfe von Infrarot- Kameras und Markern erfasst, um dem Nutzer nicht mit einem lästigen Kabel einzuschränken. Sie können ebenfalls Werkzeuge, Objekte und andere Nutzer in der virtuellen Welt erfassen, um diese in Echtzeit zu manipulieren und zu bewegen. Einige Ausgabegeräte sind so weit entwickelt, dass sie dem Benutzer eine Kraftrückkoppelung (Force Feedback) wiedergeben wenn er diese verwendet. Der Mensch fühlt sich durch die Haptik und Sensorik als weitere Sinneswahrnehmungen als ein noch realistischerer Teil der Simulation.

Wie kann man VR für Unternehmen nutzen?

Virtual Reality lässt sich in vielen Bereichen einsetzen. Besonders aber im technischen Bereich zur Ausbildung von schwer zu testenden Berufssituation (z.B. einen Flugzeugabsturz) und in der Raumplanung bietet VR klare Vorteile. Auf einer 360° Projektionsfläche kann man ganz einfach Maschinen, Fabriken oder ganze Städte darstellen und sie bewegen und bearbeiten. Planungsteams und Kunden können direkt im geplanten Gebäude stehen oder die Maschine in Originalgröße sehen, obwohl sie noch nicht gebaut wurde. Einzelne Mitarbeiter oder Trainer könnten sich vernetzen, mit Projektionsräumen verbinden und beispielsweise an VR-Konferenzen teilnehmen. Ein weiterer Vorteil bei der Kommunikation durch VR sind die Einsparungsmöglichkeiten bei den Reisekosten, den Arbeitskosten und vor allem Planungszeit. Durch die bessere Präsentation der Objekte wird die Planungsqualität deutlich gebessert und die Fehlerquote minimiert.

Durch die detailgetreue Nachbildung der Umwelt wird VR auch oft in der Ausbildung verwendet. Etwa um einen Pilot für einen Absturz vorzubereiten oder Feuerwehrleute und Sanitäter für Katastrophen zu trainieren.

Branchenübergreifend wird VR für mehrere Anwendungsbereiche genutzt: Ausbildung, Design und Planung und Präsentation. Virtual Reality ist eine kostengünstige Alternative, wenn die nachgebildeten Objekte sehr umfangreich und teuer, schwer verfügbar oder gefährlich sind- das betrifft ein Cockpit genauso wie ein Raumschiff oder einen Operationsaal.