„Du bist dran!“& Link-Sticker für mehr Community-Interaktion

„Du bist dran!“-Sticker für noch mehr Interaktion der Follower

Instagram hat kürzlich den neuen „Du bist dran!“-Sticker ins Leben gerufen. Er lässt sich in der bisher geläufigen Sticker-Auswahl finden und ermöglicht eine Community-Interaktion, wie sie bisher nicht zustande kam. Bislang war es immer so, dass nur die Nutzer:innen, welche die Story erstellten, die Reaktionen in Form von Emojis oder die Kommentare von den Follower:innen einsehen und wiederum darauf reagieren konnten.

Das ändert sich mit dem neuen Feature: Ab jetzt kann man seine Community beispielsweise nach ihrem Lieblingsbuch oder dem Highlight des letzten Urlaubs fragen und diese können durch das Klicken des Stickers eine Bild- oder Videoantwort zum Thema erstellen. Diese wird dann in den jeweiligen Stories der User:innen gezeigt und wiederum andere Nutzer:innen können einsehen, wer sonst noch teilgenommen hat und was eingereicht wurde. Viel wichtiger aber: In jeder Antwort bzw. Story lässt sich der „Du bist dran!“-Sticker auf die Urheber:innen zurückführen, die ihn erstellt haben. Das bedeutet, dass auch Nutzer:innen, die den Urheber:innen nicht folgen, auf diese aufmerksam gemacht werden können und ebenfalls ihren Beitrag zu dem Thema teilen können.

So kann schnell eine Story-Collection von Bildern und Videos entstehen, bei der viele User:innen interagieren und mitwirken können. Diese interaktive und visuelle Art des User Generated Contents ermöglicht beispielsweise Community-Aktionen, die vorher nicht in dieser Form umsetzbar waren. Durch die Antworten und das damit einhergehende Re-Posting des Stickers und den Verweis auf die Autor:innen kann sich die Reichweite schnell vergrößern. Das Ausmaß des Engagements ist zwar von dem Nutzerverhalten der Follower:innen abhängig, aber ermöglicht dennoch eine breitere Ansprache von bestehenden aber insbesondere (potenziellen) neuen Follower:innen.

Ein Nachteil der neuen Funktion ist, dass die Einreichungen der Community nicht zwangsläufig zum Thema passen und somit beispielsweise das Ziel einer Community-Aktion verfehlen. Außerdem sehen die Autor:innen die Einreichung nicht, wenn sie von einem privaten Profil aus gesendet wird oder die Stories der User:innen für bestimmte Personen nicht sichtbar sind, wie es durch die Filter-Auswahl „Enge Freunde“ der Fall wäre.

Dennoch bietet das neue Feature nicht nur für bestehende, sondern auch junge und wachsende Communities eine tolle Chance zur Interaktion mit und Einbindung der Follower:innen in die Content Creation. Auch für kleine Unternehmen oder Influencer ist es nun leichter möglich, ein breiteres Publikum anzusprechen und zu erreichen. Gerade in Sachen Storytelling eines Unternehmens sollte der Sticker und seine Nutzung zur Ausgangsstory des Unternehmens passen und nicht zu oft verwendet werden. Da die „Du bist dran!“-Funktion mehr Eigenaufwand für die Nutzer:innen bedeutet, weil erst ein Foto oder Video aufgenommen oder aus der Camera Roll ausgewählt werden muss, kann der überspannte Einsatz des Stickers abschreckend wirken oder die Follower:innen mehr irritieren als ansprechen.

Das Swipe-Up-Feature wird vom Link-Sticker ersetzt

Bislang konnten von Influencer:innen, Unternehmen und Content Creatoren Links in deren Instagram-Story nur über die Swipe-Up-Funktion geteilt werden. Dieses Feature war aber nur für Accounts verfügbar, die verifiziert waren oder mehr als 10.000 Follower hatten. Für diese Nutzergruppe startete Instagram im Juni 2021 einen Testlauf des neuen Link-Stickers, um zu schauen, wie die neue Funktion bei anderen Nutzer:innen und Konsument:innen ankommt.

Seit August 2021 sind die Sticker in den persönlichen Stories für alle User:innen zugänglich. So wurde das Swipe-Up-Feature zum 30. August endgültig eingestellt. Das schafft mehr Gleichheit unter den Nutzer:innen, unabhängig von ihrer Follower-Zahl, und gibt auch unbekannteren Content Creatorn, die eventuell über weniger Reichweite verfügen und eine kleinere Community haben, die Möglichkeit, Links zu teilen und somit beispielsweise eigene Produkte zu vermarkten.

Ein weiterer Vorteil des Stickers gegenüber dem Swipe-Up ist die breitere Auswahl an Interaktionsmöglichkeiten. Das Swipe-Up-Feature konnte zwar mehr, als Nutzer:innen ausschließlich auf externe Internetseiten lenken, aber die dort geteilten Links konnten nur von User:innen kommentiert werden. Das lag unter anderem daran, dass der Call-to-Action-Button einen Großteil des Bildschirms einnahm und für weitere Interaktionen einfach nicht genug Platz war. Durch den neuen Sticker bleiben die weiteren Interaktionen, wie sie bei üblichen Stories vorhanden waren, erhalten: Die Story inklusive Link kann per Direct Message an andere weitergeleitet werden und es ist eine Reaktion via Emojis möglich.

Dennoch birgt die neue Funktion auch Risiken: Es lässt sich durch die freie Verfügbarkeit des Link-Sharings nicht mehr so gezielt gegen Hate Speech oder die Verbreitung von Desinformationen vorgehen. Zwar will Instagram Nutzer:innen, deren Konten bisher negativ auffielen und gegen die Community-Guidelines verstoßen haben, den Zugriff auf den Link-Sticker verwehren, aber noch ist nicht klar, wie erfolgreich die Einschränkung solcher Nutzer:innen sein wird. Etwas mehr Sicherheit bietet die Nutzungsvoraussetzung, dass der Account mindestens 30 Tage alt sein muss, bevor Link-Sticker in der Story verwendet werden können. Es bleibt letztlich abzuwarten, wie sich die Nutzung von Link-Stickern in Bezug auf Spam- und Fake-Accounts mit der Zeit verändert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Instagram mit dem neuen Feature einen großen Schritt in Richtung Gleichstellung seiner User:innen geht, indem die neue Funktion für (fast) alle Nutzer:innen uneingeschränkt zur Verfügung steht. Besonders für kleine Communities und Micro-Influencer:innen oder Unternehmen, die neu auf Instagram sind oder die Plattform erstmals zum erfolgreichen Marketing nutzen wollen, bietet der Link-Sticker im Vergleich zum Swipe-Up viele Vorteile.