In der Entwicklung vom Rauchzeichen bis hin zu TikTok hat sich in puncto Kommunikation einiges verändert. Nicht nur die Art der Kommunikation, sondern auch die Frequenz des Austauschs und die Intensität hat sich im Laufe der Jahrzehnte stark gewandelt. Im Gegensatz zu früher, werden nicht mehr länger nur die wichtigsten Informationen kurz und prägnant geteilt. In Zeiten der „Digital Natives“, für die das Smartphone zum täglichen Begleiter wurde, ist es normal, sein Mittagessen in der eigenen Instagram Story zu teilen, minutenlange Sprachnachrichten zu senden und witzige Videos auf TikTok hochzuladen. Wir blicken zurück auf die Highlights der Mediengeschichte.

Die Änfänge der Kommunikation: Grunzen, Rauch und Wandmalerei

Die persönliche Unterhaltung ist die älteste und ursprünglichste Form der Kommunikation. Nachdem sich die Menschen anfangs mit Grunzgeräuschen mitgeteilt haben, erwarben sie um ca. 100.000 vor Chr. die Sprachfähigkeit. Mithilfe von Rauch und Nicht-Rauch wurde eine Zeichenfolge über mehrere Kilometer weit übermittelt, ähnlich wie das spätere Morsen. Noch heute gibt es Rauchzeichen zur optischen Übermittlung von Nachrichten: bei der Papstwahl! Solange schwarzer Rauch aus der Sixtinischen Kapelle aufsteigt, konnten sich die Kardinäle im Konklave noch nicht auf ein neues Kirchenoberhaupt einigen können. Steigt weißer Rauch auf, ist ein neuer Papst gewählt.
Die Wandmalerei bedeutete, dass Nachrichten auch über mehrere Genrationen übertragen werden konnten. Sie bildeten die ersten Bild- und Textkompositionen. Die Wandmalerei ist eine der frühesten Kulturleistungen der Menschheit. Mit Hilfe der Radiokarbonmethode konnte man die Entstehungszeit von ersten Höhlenmalereien auf etwa 31.500 Jahre v. Chr. datieren.

Brieftauben statt Drohnen

Brieftauben überbrachten schon im alten Ägypten Nachrichten. Sie legen Strecken von bis zu 1000 Kilometern mit einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 120 Stundenkilometern zurück. Eine vollständige Erklärung des Heimfindeverhaltens der Brieftauben ist bis heute noch nicht gefunden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Brieftauben wie auch Zugvögel den Stand der Sonne und Sterne sowie das Magnetfeld der Erde als „Kompass“ verwenden können und zusätzlich visuelle Anhaltspunkte nutzen.

Fun-Fact: Brieftauben waren auch die ersten Drohnen. Im Krieg wurden selbstauslösende Miniaturkameras an die Tauben gebunden, um feindliche Truppen ausfindig zu machen und Straßennetze und Dörfer zu fotografieren.

Der erste Schritt zur modernen Kommunikation: Schriftzeichen

Die ersten Schriften wurden um 2000 vor Chr. beziffert. Die Keilschrift der Summerer entwickelten sich aus den ägyptischen Hieroglyphen und anderen Zeichenschriften. Die sumerische Schriftkultur stand in erster Linie der Tempelverwaltung zur Verfügung, die Keilschriftttäfelchen zum Beispiel für die Erhebung von Steuern, Ernteabgaben und Tempelquittungen nutzte. Die Erfindung einer einheitlichen Schrift folgte 1500 vor Chr und nennt sich bis heute Alphabet.
Das Fadentelefon erfand der chinesische Philosoph Kung-Foo Whing im Jahr 968. Er verband zwei Zylinder aus Bambusrohr mit einem straff gespannten Faden. Ein Zylinder diente als Mikrofon, der andere als Lautsprecher. Heute wird das Fadentelefon nur noch in Kindergärten verwendet – mit Jogurtbechern anstelle der Bambuszylinder.


Der Schreibtelegraf von 1844 war das erste wichtige Kommunikationsmittel der Moderne – und eine der ersten technischen Anwendungen von Elektrizität. Die Nachricht wurde in Form von Stromstößen übertragen und beim Empfänger auf einen fortlaufenden Papierstreifen geprägt. Das passende Alphabet aus Punkten und Strichen entwickelte der Erfinder Samuel Morse gleich mit – den Morsecode. Die erste Nachricht sendete er von Washington nach Baltimore.
Als am 14. Februar des Jahres 1876 beim amerikanischen Patentamt Alexander Graham Bell ein Patent für ein Telefon einreichte, war den bearbeitenden Beamten sicher nicht bewusst, dass sie eine der revolutionärsten Erfindungen der damaligen Zeit in der Hand hielten. Doch Bell war nicht allein mit seine Erfindung: Der Deutsche Phillip Reis arbeitete ebenfalls an einem Telefon, akm jedoch zwei Stunden zu spät, sodass Bell die Erfindung allein vermarkten durfte und den Grundstein für den Konzern AT&T legte. Die erste E-Mail im heutigen Sinne wurde 1971 von Ray Tomlinson verschickt: er wählte das @-Zeichen aus, um den lokalen Teil von der Domain zu trennen und schickte sich selbst eine Nachricht. Dabei entstand die erste E-Mail-Adresse der Welt: „tomlinson@bbntenexa“.

Kein Internet, keine Online-Kommunikation

Kaum zu glauben, was bald 30 Jahre her ist: Tim Berners-Lee Veröffentlichung der ersten Webseite der Welt! Die Farbwahl: Grüne Schrift auf schwarzem Hintergrund. Erfunden wurde das World Wide Web, das die Welt verändern sollte, im Büro des europäischen Kernforschungszetrums CERN. Dort schrieb der britische Informatiker Tim Berner-Lee 1991 seine Vision eines weltweiten und verbundenen Informationssystems. Am 3. Dezember 1992 verschickte in Großbritannien der Ingenieur Neil Papworth die erste Kurzmitteilung des Short Message Service. Diese erste SMS ging von einem Computer an ein Handy von Vodafone. Mit seinem Text war Papworth etwas früh dran: „Merry Christmas“ stand in der SMS. Als die SMS vor 20 Jahren erfunden wurde, sollte sie nur ein unwichtiger Zusatzdienst sein, der Kunden über störungen bei der Telefonie informieren sollten – heute kommuniziert die ganze Welt per Kurznachricht.

Der Anfang der sozialen Medien

Quelle: Facebook

Im Jahr 2004 begann die Kommunikationsrevolution durch die Sozialen Netzwerke. Der damals 19-jährige Mark Zuckerberg gründete Facebook (TheFacebook). Zunächst versammelten sich hier Studenten von Harvard, später führte „TheFacebook“ auch Nutzer der Universitäten Yale, Columbia und Stanford, bevor die soziale Plattform letztendlich für alle Nutzer weltweit geöffnet wurde. Heute hat Facebook weltweit rund 2,5 Milliarden aktive Nutzer. Vor elf Jahren folgte WhatsApp und löste mit seinen unbegrenzten Nachrichten die klassische SMS ab. Seit 2010 gibt es die ersten beiden Bildcommunities: Instagram und Pinterest.
2016 und 2017 veränderte die Nutzung von Social Media erneut: Mit Snapchat und Tiktok kamen Netzwerke auf den Markt, die sich speziell an junge Menschen richtete. TikTok zählt zu den am schnellsten wachsenden sozialen Netzwerken und war im Jahr 2018 die weltweit beliebteste App im AppStore: Das besondere an TikTok? Sie regt die Kreativität an, bereitet Freude und stellt ein ganzes Arsenal an Effekten für die verschiedenen Videos zur Verfügung. Content muss nicht länger nur informativ sein und einen Mehrwert bieten, kurze und witzige Videos, schnell verarbeitet Content hält Einzug in die Medianutzung.