Live-Berichterstattung direkt von der Rallye war die Aufgabe, die es für unseren Kunden ŠKODA AUTO Deutschland zu meistern galt. Nicht einfach, wenn man bedenkt, dass wir zwar begeisterte Motorsport-Fans in unserem Automotive-Team haben, aber diese nur vertraut waren mit den Regeln und Gepflogenheiten auf einer asphaltierten Rennstrecke. Rallyes können doch nicht viel anders abgefilmt werden als Rundstreckenrennen, oder? In unserem Artikel geben wir Ihnen nun einen kleinen Einblick in unsere Arbeit an der Rallye-Strecke.

Schnell wurde uns bewusst, dass für Rallyes ganz andere Regeln gelten als für GT3 oder Formel 1 Rennen. Keine Rundstrecke, keine 100 Runden durch die gleichen Kurven. Wenn man einen Take versaut hat, kann man nicht einfach eine Runde aufs gleiche Auto an der gleichen Stelle warten. Statt aufgeheizten Asphalt und Reifenabrieb gibt es im Rallye-Sport Dreck, Schotter und glühende Bremsen. Prüfungen durch Wälder, Schnee, Felder und mitten durch die Stadt entlang der Einkaufspromenade. Nicht nur die Streckenbedingungen waren anders, sondern auch die komplette Organisation und der Ablauf des Drehtages. Und bei unserer ersten Rallye war uns bald klar, dass Tourenwagenrennen Kindergarten gegenüber harten Rallye-Prüfungen sind. 

Eine klare Organisation ist unabdingbar

Die Organisation eines Rallye-Wochenendes erfolgt spätestens einen Monat vor dem eigentlichen Event, sobald die erste Pressemitteilung des Veranstalters online geht. Darin wird ein grober Zeitrahmen genannt, der sich auf den Start des ersten Fahrzeugs bezieht und Timings nennt – z.B. zur Siegerehrung. Diese Informationen helfen bei der logistischen Planung von der Anfahrt, über den Mietwagen bis zur Unterkunft. Um direkt an der Strecke zu produzieren, ist eine Akkreditierung beim Veranstalter notwendig, welche wir vor Start der Saison für alle Läufe beantragt haben. Wenn die Organisation abgeschlossen ist, geht es in die eigentliche Vorbereitung der Rallye.

Die Itinerary gibt den Zeitplan einer Rallye vor.

Oft gibt es für eine Rallye besondere Zuschauer-Highlights, die bereits im Vorfeld bekannt sind und über die Jahre zum Markenzeichen der Rallye geworden sind. Für die Rallye rund um die Sulinger Bärenklaue ist das zum Beispiel die Wertungsprüfung (WP)  auf dem IVG Gelände. Die Prüfung führt über das alte Gelände einer Pulverfabrik und ist ein Wirrwarr von Straßen- und Eisenbahnnetzen mitten in einem Waldgebiet. Tausende Zuschauer begeben sich jedes Jahr in das undurchsichtige Gebiet des IVG Geländes – und die Bilder kennt jeder Rallye-Fan. Diese sollten auf jeden Fall in der Kameraplanung mit berücksichtigt werden.

Unser Team vor Ort

Je nach Größe der Rallye empfiehlt sich der Einsatz von zwei Teams. Das kommt besonders dann zum Tragen, wenn das zweite Team einen Moderator oder eine Moderatorin umfasst, die aus dem Service-Park berichtet und Interviews führt. Das erste Team produziert dabei direkt von der Strecke Bild- und Videomaterial und setzt sich üblicherweise aus zwei Personen zusammen. An der Strecke können sie sich dann unterschiedlich positionieren, um aus mehreren Perspektiven zu produzieren. Mit einem zweiten Team hat man die Möglichkeit, separat Interviews mit Pilot und Copilot zu drehen und diese ebenfalls mit in die Content-Planung aufzunehmen. 

Ein kleiner Schnappschuss von unserem Team für die Rallye-Einsätze.

Unser Equipment

Eventbegleitung ist nahezu die Königklasse in der Videoproduktion. Das liegt vor allem daran, dass man jederzeit für den richtigen Moment gewappnet sein muss und jede Aufnahme glänzen muss – denn das Event nimmt keine Rücksicht auf zu langsame Kameraleuter. Die Herausforderung hier ist vor allem die Fähigkeit, spontan auf Ereignisse zu reagieren und durchdacht zu arbeiten – weshalb man sich auf sein Equipment verlassen muss. Bei den meisten Rallyes greifen wir auf eine GH5 oder eine A7III Kamera , ein universell einsetzbares Zoomobjektiv, ein Gimbal sowie Licht und genügend Akkus zurück – denn ein Drehtag kann gerne von 8 bis 22 Uhr gehen. Die verwendete Kamera sollte deshalb eine gute Low-Light-Performance aufweisen und gut für unterwegs sein. Da meist aus der Hand gefilmt wird und bei nahen Szenen ein Gimbal zu langsam ist, sollte die Kamera auch einen sehr guten Bildstabilisator besitzen. Gleichzeitig wäre hier ein schneller Autofokus sehr hilfreich, damit das Bild auch immer schön fokussiert bleibt

Die Contentplanung

Durch unser perfekt eingespieltes Video-Team können bis zu 15 Tweets, zehn Facebook-Postings und mehrere Instagram Stories schon während der Rallye produziert und veröffentlicht werden. Die Postproduktion findet am Abend statt. Dann wird das gesamte Material gesammelt und sortiert, um den Schnitt des Highlight-Films vorzubereiten. Weitere Informationen zum Content folgen in Teil 2.

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