Für Unternehmen ist Facebook mittlerweile ein nicht mehr wegzudenkendes Kommunikations- und PR-Medium. Entsprechend sorgt das US-amerikanische Unternehmen mit einem Umbau seines Newsfeeds für große Aufregung. In mehreren Ländern testet Facebook derzeit ein Feedsystem, bei dem die Postings von digitalen Freunden von den Postings von Unternehmen abgegrenzt sind. Den Standard-Newsfeed bilden dabei die Freunde-Postings.

Die übrigen Inhalte landen entsprechend in einem separaten Bereich, der „Explore“ genannt wird. Dabei differenziert Facebook nicht, ob der User die Seite mit „Gefällt mir“ markiert hat – auch diese Posts findet man bei der Testversion nur im „Explore“-Bereich. In den Hauptfeed gelangen diese Inhalte nur, wenn sie finanziell unterstützt werden, sprich: Lediglich Ads haben die Chance dort hineinzugelangen.

Für Verwirrung sorgt derweil ein neues Feature namens „Explore Feed“, das derzeit auch in Deutschland angelaufen ist. Dabei werden dem Nutzer populäre Beiträge von Seiten, denen er nicht folgt, empfohlen. Die beiden „Explore“-Versionen haben aber keinen Bezug zueinander.

„Wir werden hören, was die Leute über die Erfahrung sagen“

Der Test findet derzeit in Kambodscha, Guatemala, Serbien, Bolivien, Sri Lanka und der Slowakei statt und soll über einige Monate andauern. Von Facebook heißt es, man habe keine Pläne, das System global auszurollen – bisher: „Das Ziel dieses Tests ist es, zu verstehen, ob Menschen es vorziehen, getrennte Orte für persönliche und öffentliche Inhalte zu haben“, ließ Facebook kommunizieren: „Wir werden hören, was die Leute über die Erfahrung sagen, um zu verstehen, ob es sich lohnt, sie weiter zu verfolgen. Derzeit gibt es keinen Plan, dies über diese Testländer hinaus auszurollen oder Seiten auf Facebook zu belasten, um die gesamte Verteilung in News Feed oder Explore zu bezahlen. Leider haben einige irrtümlich diese Interpretation gemacht – aber das war nicht unsere Absicht.“

Vollkommen ausschließen sollte man es allerdings nicht, für Facebook ist es ein zu lukratives Geschäftsmodell. Nur wenige Unternehmen werden es sich nehmen lassen, aus dem Hauptfeed herausgeschmissen zu werden. Die Lösung wäre naheliegend: Geld in die Hand nehmen. Der Nutznießer wäre logischerweise Facebook. Der Verlierer wären dennoch die Unternehmens- und Medienseiten, die deutlich mehr Budget für die Verbreitung ihrer Inhalte auf Facebook einplanen müssten.