Anlässlich unseres 10-jährigen Agenturjubiläums in der Onlinekommunikation möchten wir einen Blick zurückwerfen, um herauszufinden, wie sich die Mediennutzung in diesem Jahrzehnt verändert hat!

Der Wandel der Mediennutzung ist offensichtlich: Noch vor 10 Jahren war es eine Todsünde, aus Versehen auf den Internetbutton im Handy zu bekommen, da damit automatisch hohe (Internet)kosten einhergingen. Nun aber ist die Nutzung des mobilen Datenvolumens zur Selbstverständlichkeit geworden, so hatten 2018 45,97 Millionen Deutsche eine Internetflatrate.

Medien bestimmen unseren Alltag und die Generation Z kennt gar kein Leben mehr offline oder ohne überall und für jeden sofort verfügbar zu sein. Durchschnittlich verbringen deutsche Bürger 10,5 Stunden täglich mit der Nutzung von Medien, wovon wir insgesamt ein Drittel des Tages am Smartphone verbringen.

Der erste Griff am Morgen geht für gewöhnlich ans Handy, wir lieben es der Welt mitzuteilen, wo wir uns gerade befinden und was wir essen, nachdem wir es erst einmal ausgiebig fotografiert haben. Kurz gesagt: Wir sind einfach dauerhaft online.

Streamingdienste machen dem klassischen Fernsehen Konkurrenz

Zunächst einmal ist wenig überraschend zu sehen, dass der lineare TV-Konsum allmählich abnimmt. So lag die durchschnittliche Fernsehdauer bei der deutschen Bevölkerung 2009 bei 212 Minuten und ist mittlerweile auf 177 Minuten gesunken. Die Online-Nutzung ist in dem Zeitraum deutlich gestiegen, so dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Nutzungsdauer hierhin gewandert ist, z. B. auch durch das beliebte und vielfältige Angebot an Streaming-Diensten. Die Tagesreichweite des Internets bei den 14- bis 29-Jährigen liegt 2019 sogar bei 98% und das Angebot der Streamingdienste im Bereich Video ist hier am beliebtesten. Gleichzeitig ist die Bewegtbildnutzung gestiegen, 87 Minuten wurden hier durchschnittlich 2019 mit der Nutzung der medialen Inhalten verbracht. Interessant ist zusätzlich, dass die Meinung zwischen der jungen und älteren Bevölkerung sehr auseinander geht, was die Relevanz des linearen Fernsehens betrifft. So glauben 65% der 18- bis 29- Jährigen an ein mögliches Sterben des klassischen Fernsehens innerhalb der nächsten zehn Jahre. Ganz im Gegensatz zu den 50- bis 65-Jährigen, hier glauben 70%, dass das Fernsehen auch im nächsten Jahrzehnt noch gegenüber der Konkurrenz standhalten kann. Fakt ist allerdings, dass wir unser Programm zunehmend selbstbestimmen möchten und vor allem Binge-Watching bei den jüngeren Serienfans momentan sehr im Trend liegt.

Langsam und leise verabschiedet sich Print von der Bildfläche

Erstaunlicherweise hat im Gegensatz zum Jahr 2009 der tägliche Printkonsum kaum weiter abgenommen, er hat sich sogar noch um eine Minute verlängert. Auch wenn der Konsum bei allen anderen Medien höher ist, werden gedruckte Magazine, wenn auch von einer kleineren Gruppe, weiterhin als haptisches Produkt geschätzt.

Allgemein hat die Reichweite aber innerhalb der Zielgruppen in den letzten 10 Jahren eher abgenommen. So sind es in der jüngsten Zielgruppe genau 15% Printleser weniger geworden, bei den 30-49-Jährigen hat die Zahl um fast 15 % abgenommen und in der ältesten Bevölkerungsgruppe ist die Zahl der Printleser in den vergangenen 10 Jahren um 7,8% gesunken. Die Zukunft von Printzeitungen scheint düster zu sein, so sei die verkaufte Auflage der überregionalen Tageszeitung im zweiten Quartal 2019 laut IVW um rund 8% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geschrumpft, Tendenz weiter sinkend. Wenn man sich die Auflagenzahlen dann mal in der Gesamtentwicklung des Jahrzehnts ansieht, sieht man den Medienwandel deutlich: 2009 lag die Auflage für Tageszeitungen noch bei 19,95 Millionen, 2019 sind es nur noch 13,5 Millionen Exemplare. Diese Wendung hängt sicherlich auch mit dem großen und kostenlosen Online-Angebot von Nachrichten und Informationen im Internet zusammen.

In diesem Zuge haben über 100 Zeitungen in ihrer Online Version eine Bezahlschranke eingeführt, so werden täglich fast 800.000 verkaufte Zeitungsexemplare als E-Paper vertrieben mit zunehmendem Anstieg von Digital-Abos.

Die Internetnutzung nimmt weiter zu

Zu guter Letzt ist es kein Wunder, dass die Online-Nutzung rasant zugenommen hat, und zwar um 44,12%. 2009 war die Bevölkerung täglich 136 Minuten online, 2019 sind es ausdrucksstarke 196 Minuten, das sind umgerechnet über 3 Stunden!

Das Smartphone ist Spitzenreiter in Bezug auf die Online Nutzung

Wenn wir uns hierbei noch einmal genauer die Internetnutzung der deutschen Bevölkerung ansehen, wird schnell klar, dass in wirklich jeder Altersgruppe ein erhebliches Wachstum stattfand. Am größten ist der Zuwachs bei den 30-49-Jährigen von 47 Minuten täglich auf 258 Minuten, das ist eine Steigerung von knapp 500%. So nutzen in diesem Jahr 90% der deutschen Bevölkerung das Internet gelegentlich und auch unterwegs findet es zeitweise bei 90% der unter 50-Jährigen Gebrauch. 

Auch was die Art der Internetnutzung betrifft, ist es nicht erstaunlich, dass diese auf dem Smartphone, PC/Laptop und in digitalen Apps um ein Vielfaches zugenommen hat! Spitzenreiter ist hier natürlich das Smartphone, auf dem die meisten Online-Aktivitäten stattfinden mit 353 Minuten am Tag (früher 94 Minuten).

2009 verbrachte die Bevölkerung durchschnittlich 47 Minuten am PC/Laptop, heute sind es schon 258 Minuten. Und natürlich fand eine Zunahme von App-Aktivitäten statt, was der gleichzeitigen Zunahme der mobilen Nutzung des Smartphones zu schulden ist. Hierzu kann zusätzlich gesagt werden, 76% der Bevölkerung täglich über Whatsapp kommunizieren, 21% Facebook nutzen und Instagram von 13% der Deutschen genutzt wird. 

Die Revolution der Medienwelt

Es ist kein Geheimnis mehr, dass die digitale Revolution der Medienwelt mit all ihren Facetten das Mediennutzungsverhalten erheblich verändert hat, so sind 62,4 Millionen Deutsche über 14 Jahren heute online, wovon jeder zweite mittlerweile mobil surft. Unser Kommunikationsverhalten wird zunehmend von Online-Medien beeinflusst und zusätzlich kann jeder seine Meinung kundtun und am Diskurs teilnehmen. Wir können uns aus einem riesigen Angebot virtueller Filmvideotheken bedienen, es entscheiden nämlich keine Programmmacher mehr was wir uns ansehen, sondern wir selbst stellen unser Fernsehprogramm zusammen.

Oh ja, 10 Jahre sind eine lange Zeit und bieten genug Spiel für Veränderungen. Ähnlich sieht es mit der Entwicklung unserer Agentur in einem Jahrzehnt aus, wenn Sie mehr zu unserer Geschichte erfahren wollen, klicken Sie hier!