Neben einem ausführlichen Rückblick auf die Entwicklungen und Veränderungen der letzten 10 Jahre bietet sich auch ein Ausblick in die kommenden Trends an.

Wir haben hier die Online- und Social Media Trends 2020 zusammengetragen, von denen wir denken, dass diese die Zukunft der Kommunikation bestimmen werden.

Infografik 10 Thesen zur Zukunft der Kommunikation

#1 Der Kommunikations-Job wird neu definiert!

Fangen wir mit dem wichtigsten für uns alle an: Wer nicht dazulernt, wird irgendwann seinen Job nicht mehr gut machen können. Die Kommunikatoren von morgen müssen nicht nur gute Inhalte erstellen, sondern auch ein Grundverständnis für Themen wie IoT und Big Data haben, denn das gehört bald ganz selbstverständlich zur Entwicklung und Umsetzung der geeigneten Kommunikationsstrategie dazu.

#2 Der Empfänger entscheidet über den Content. Nur aktuelle und zielgerichtete Inhalte werden wahrgenommen.

In Zukunft definiert nicht mehr eine statische Contentplanung unsere Inhalte, sondern wir hören auf die Öffentlichkeit und stimmen darauf unsere Redaktionsplanung ab. Jeder Kommunikator sollte Social Listening Tools kennen und nutzen und damit eine gewisse Datenanalyse-Kompetenz aufbauen. So wird die Redaktionsplanung flexibel und Themen bzw. Inhalte können ad hoc auf die Interessen unserer Fans angepasst werden. Die Online-Kanäle und -Magazine sind genau darauf ausgerichtet, bisher haben die Marken einfach nur noch nicht geliefert.

#3 Visual Storytelling: Knapper, kürzer und noch authentischer  

Eins ist klar, die Nutzung von viel Content wird für die User immer selbstverständlicher und das bezieht sich auch auf die Kanäle und Angebote von Brands. Der Fan findet Audio- und Video Kommunikation total selbstverständlich. Er erwartet von seinen Marken, dass sie ihm auf moderne Art via Grafik, Videos oder Podcasts ihre Geschichten erzählen oder Produkte erklären. Hardware und Bandbreite ist dafür bereit und wird genutzt. Nun muss es bespielt werden. Ein dickes ABER gibt es allerdings: Allzu offensichtliche Werbung wird vom modernen User wird nicht mehr akzeptiert.

Das führt dazu, dass wir unsere Inhalte auf folgendes einstellen müssen:

#4 Werte kommunizieren statt Werbung schalten. Das Themenset ändert sich!

Einfach gesagt: Die Werbebotschaft stirbt, die Wertebotschaft tritt an dessen Stelle! Das bedeutet, dass die Corporate Stories und Verkaufsargumente sich nicht mehr nur auf die Vorteile des Einzelnen beim Kauf konzentrieren sollten, denn der Kunde von morgen entscheidet auch danach, ob das „Allgemeinwohl“ berücksichtigt wird. Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutzaktivitäten, Diversity werden zu den relevanten USP für die Entscheidung für oder gegen Marken und Unternehmen.

#5 Kommunikation wird total persönlich

Mit der zunehmenden Nutzung und Verbreitung der Business-Netzwerke wie LinkedIn, Xing und Twitter werden Corporate Influencer für Marken immer wichtiger. Sie sind die relevanten neuen Micro-Influencer ihrer Unternehmen und verbreiten die Stories viel glaubwürdiger und treffsicherer als es jede Werbekampagne kann.

Das gilt übrigens auch fürs Management. Personal Positioning auf Social Media wird bald zur selbstverständlichen Chefsache, wenn Chefs ihre Mitarbeiter, Partner und Kunden erreichen wollen.  

#6 Fortschritt von künstlicher Intelligenz // Chatbots und smarte Assistenten werden Standard

Der moderne User ist anspruchsvoll. Er duldet bei Fragen keine langen Antwortzeiten, will schnell und auf verschiedenen Plattformen den Kontakt zum Unternehmen herstellen und ist vor allem bei Reklamationen und Produktfragen sehr gewillt seine Unzufriedenheit öffentlich zu teilen. Was bedeutet: Marken müssen auf Zack sein, schnell reagieren, mit Chatbots automatisieren, wo es geht und sicherstellen, dass die sprachgesteuerten Assistenten wie Alexa und Siri auf Suchen und Fragen genauso optimiert reagieren, wie es die klassische Suchmaschine längst tut.

#7 Interaktiver Content gewinnt an Bedeutung // Gamification passt in jeden Contentplan

Da nahezu alle Kommunikation und Information mittlerweile auf mobilen Geräten stattfindet und damit eben auch auf dem Entertainment Kanal Nummer 1 der meisten User, bieten sich für Unternehmen gute Möglichkeiten ihren Content noch viel abwechslungsreicher und unterhaltsamer zu gestalten. Online-Games, Quizzes, Votings etc. halten das Interesse und die Aufmerksamkeit der Fans und User – das heißt für Brands: Sie brauchen andere/außergewöhnlichere Inhalte – nicht mehr die klassischen Werbemotive. 

#8 Online PR und Online Marketing verschmilzt zu einer Disziplin

Betrachtet man unseren Alltag stellen wir fest: Zur Online PR gehört mittlerweile nahezu zwingend eine kluge Budgetplanung. Zielgerichtete Aktionen mit Reichweite auf den Social Media funktionieren kaum noch ohne Ads.

Inbound Marketing verstanden als moderne und einzig zielführende Art des Online-Marketings benötigt nicht nur Content und ein tragfähiges Storytelling, sondern eben auch Budgets für die Distribution der Inhalte zu den definierten Personas. Ansonsten steht der Aufwand für die Creation des Contents irgendwann nicht mehr im Verhältnis zu den Ergebnissen also in unserem Falle erreichten Personen oder potenziellen Leads.

#9 Heldenverehrung für Youtuber und Instagramer nimmt ab

Unsere These ist: Die großen Influencer, die bei ihren Fans Star-Status haben und deren Inhalte vor allem für Unterhaltung sorgen, werden mittelfristig ihren Charakter verändern.

Die Bekanntheit bleibt, aber die Fans erwarten neben dem Unterhaltungsfaktor auch wirkliche Information. Die Kanäle entwickeln sich zu News- oder Infotainmentplattformen, wie wir diese z. T. von klassischen TV-Sendern kennen. Hier finden gesellschaftliche und politische Themen statt und haben klare, polarisierende und redliche Fürsprecher und Protagonisten für ihre Sache.

#10 Infrastruktur ist endlich gut genug für eine perfekte mobile Online-Experience!

5G bildet die Basis, dass die User endlich auch unterwegs problemlos jede Art von Content konsumieren können. Nun ist es an uns, die Online-Magazine damit zu versorgen.