Du bist Experte rund um Video-Content in Social Media – warum liegt dort dein Fokus?

„Videos machen ist einfacher denn je. Jeder mit einem aktuellen Smartphone hat eine einigermaßen gute Hardware, um Bewegtbild konsumierbar zu produzieren. Das haben auch Facebook und Co. erkannt – sie pushen diese Entwicklung zusätzlich. Fotos sind nur noch selten in der Timeline zu sehen. Und dennoch gibt es ein Problem: Die Marke darf sich nicht wie die Konsumenten verhalten. Sprich: Anspruchsvoller Content ist ein Muss. Aber gleichzeitig brauchen Unternehmen speziell für die Plattformen zugeschnittenen Content. Zum Beispiel sollten Videos für Instagram nicht länger als zehn Sekunden sein – Snack-Content ist also gefragt. Bei Snapchat wird es noch verspielter. Da müssen Unternehmen erstmal die Produzenten finden, die sich darauf spezialisiert haben und das Storytelling in diesem Segment realisieren können.“

Was sind die Regeln für Social-Media-Videos?

Die Social-Media-Generation lechzt nach Authentizität – das erklärt auch den Erfolg von Influencern. Videos in den Sozialen Netzwerken müssen also professionell produziert werden, keine Frage. Aber die User erreichst du vor allen Dingen mit authentischem Storytelling rund um die Marke. Zudem sollte – ausgenommen von Videoplattformen wie Vimeo oder YouTube – der Content kurzweilig sein. Es ist kein Mythos, dass Facebook-User durchschnittlich nach rund acht Sekunden ein Video abbrechen. Diese Statistik ist ein Fakt. Ähnlich verhält es sich auf Instagram, bei Snapchat sind bei zehn Sekunden ja eh Schluss. Und last but not least: Das Hochformat ist zwar verpönt, mobil ist es aber genau das, was man machen sollte! Facebook unterstützt es ungemein, ein Hochformat-Video wird mittlerweile auch genau so abgespielt – auf dem Handy sieht das super aus. Allerdings muss man dann wieder beim Szenenbild ein wenig umdenken.“

Wie werden sich Videos weiterentwickeln?

„Solche „Kleinigkeiten“ wie hochformatige Videos werden sich natürlich durchsetzen. 360-Grad-Videos sind eine nette Spielerei, die immer einfacher zu realisieren sein werden. Und dann gibt es noch relativ große Baustellen: Virtual Reality hat ein ungemeines Potenzial und ist einfach fantastisch. Allerdings noch nicht massentauglich. Da wird es darauf ankommen, ob der Markt weiterhin darauf setzen und die Entwicklung unterstützen wird.“

Und Live-Videos?

„Das ist das andere Extrem: Jeder kann im Grunde genommen Live-Videos machen. Es hat aber die größte Fallhöhe. Der Produzent dreht live eine Plansequenz – selbst für erfahrene Filmemacher ist das eine echte Herausforderung. Unternehmen müssen da zwingend einen Partner haben, der sowohl professionell ist als auch vertrauensvoll agiert.

Sind Image-Videos nicht mehr en vogue?

Oh, doch. Auch da gilt aber: Authentizität nicht verlieren. Und Augen auf bei der Plattform-Auswahl. Auf Yimeo und YouTube sind sie bestens aufgehoben. Auf Facebook und Co. zumeist Perlen vor die Säue.“

Any last words?

„And action! Was sonst?“