Beide Bezeichnungen „growth“ und „hack“ kommen aus dem Englischen und bedeuten übersetzt „Wachstum hacken“. Growth Hacking ist eine von Startups entwickelte Methodik, schnelles Wachstum eines Unternehmens oder eines bestimmten KPI zu generieren, indem verschiedene Taktiken in hoher Geschwindigkeit ausprobiert und stets optimiert oder gewechselt werden. Growth Hacking wird oft auch als Teil des Online Marketings bezeichnet, fokussiert sich aber meist auf ein Produkt.  

Die 5 Schritte im Growth Hacking

  • Acquisition: Menschen auf den eigenen Account oder die eigene Webseite führen
  • Activation: Diese motivieren, sich zu registrieren oder Ihnen zu folgen
  • Retention: Besucher binden und anregen, zu kommentieren, zu liken usw.
  • Revenue: Umsatz bei den aktiven Usern generieren
  • Referral: Aktive und zufriedene User überzeugen, Ihr Produkt weiterzuempfehlen

Wichtiger Bestandteil des Growth Hacking ist, immer Feedback aufzunehmen und den Erfolg der Maßnahme zu evaluieren. Ein Produkt zum Beispiel kann anders als geplant genutzt werden: Der Vorläufer von Instagram wurde erfunden, um Menschen Orte und Bilder zu zeigen, dann merkten die Entwickler Kevin Systrom und Mike Krieger, dass sich Menschen eher für die angebotenen Filter interessierten. Die ursprüngliche Idee wurde also an den Nutzerwunsch angepasst. Dasselbe gilt für eine Taktik: Wenn sie nicht zum Erfolg führt, muss man sie anpassen.

Tools fürs Growth Hacking

Es gibt viele Tools im Growth Hacking, hier eine kleine Auswahl:

  • Up-und Cross Selling: Die Zielgruppe, die Sie schon haben, sollten Sie nutzen, um neue Kunden z. B. durch Weiterempfehlungen zu gewinnen.
  • Trends: Knüpfen Sie an Trendthemen an und stellen Sie einen Bezug zum Produkt her.
  • Content Distribution: Content kann auf vielfältigen Wegen verteilt werden, probieren Sie verschiedenste Channel aus!
  • Landing Pages: Ist Ihre Webseite gut gepflegt und attraktiv, sodass potenzielle Kunden angeregt sind, Ihr Produkt zu kaufen?
  • Partner & Influencer Marketing: Können Sie die Reichweiten und Glaubwürdigkeit anderer Unternehmen oder Meinungsführer nutzen, um bekannter zu werden?
  • Content Marketing, z. B. mit einem Blog, der Erfahrungsberichte teilt, Gastbeiträge von Influencern erhält etc.

Growth Hacking Erfolgsgeschichten

Viele große Unternehmen, die man im Alltag schon mal gehört hat, sind Growth Hacking Erfolgsgeschichten – wie schon Instagram. Hier drei weitere Beispiele:

  • Twitter wurde im Juli 2006 im Markt eingeführt. User registrierten sich, meldeten sich aber nicht wieder an. Die Gründer merkten, dass die Wiederanmelderate bei Nutzern, die verschiedenen Accounts folgten, höher lag. Deshalb boten sie nach der Registrierung auf Twitter empfohlene Accounts an, denen man sofort folgen konnte.
  • YouTube führte mit dem „Embed Code“ unter jedem Video die Möglichkeit ein, Videos in anderen Social Networks zu teilen. Außerdem wurde eine Empfehlungsfunktion für Videos integriert, dank derer User länger auf YouTube verweilten.
  • Airbnb ist eine der bekanntesten Erfolgsgeschichten im Growth Hacking. Das Unternehmen wurde dank einer E-Mail Kampagne sehr bekannt, indem sie Nutzer von Craiglist persönlich anschrieb und ihnen anbot, Werbung auf Airbnb zu schalten.