Soziale Medien sind aus der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Laut Statistik-Portal „statista.com“ nutzen weltweit rund 288 Millionen Menschen im Monat Twitter und sogar 1,71 Milliarden User Facebook. Umgerechnet sind somit 22,89% der Weltbevölkerung im sozialen Netzwerk von Mark Zuckerberg regelmäßig aktiv. Zu den „Mitspielern“ gehören mittlerweile auch die Social Bots. Doch was sind diese Bots eigentlich? Und was haben sie mit Big Data, Personality Targeting und Meinungsmache zu tun? Wir geben Ihnen die Antworten auf die wichtigsten Fragen und verraten Ihnen, was wir auf dem Online Marketing Rockstars Event 2017 von Donald Trumps Wahlhelfer lernen konnten.

Was sind Social Bots?

Social Bots sind Programme, die sich in den Sozialen Netzwerken als reale User ausgeben. Auch wenn die Technologie hinter den Bots meist einfach ist, können sie erheblichen Einfluss auf das Verhalten der User haben. Sie sind künstliche Meinungsmacher. Social Bots unterscheiden sich in Funktion und Aufgabe erheblich von Chat Bots.

Wie funktionieren sie?

Social Bots funktionieren in der Regel als eine Art Suchmaschine, die das Netz nach bestimmten Keywords, oder auch Timelines nach bestimmten Hashtags durchsucht. Sie bedienen sich zudem aus einer Reihe vorgefertigter Antworten, mit denen sie bestimmte Beiträge kommentieren. Auch besitzen sie in der Regel die Fähigkeit, Beiträge anderer Bots zu liken und sie zu kommentieren. So entsteht tatsächlich der Eindruck, dass sich gerade eine Reihe Menschen über ein bestimmtes Thema unterhält. Da der Großteil der Bots nicht aus komplexen Algorithmen oder hoch entwickelten, künstlichen Intelligenzen besteht, können sie ein richtiges Gespräch in der Regel auch nicht aufrecht erhalten.

Können sie eindeutig identifiziert werden?

Auch wenn die Technologie hinter den meisten Bots nicht sonderlich ausgereift ist, können sie nicht immer eindeutig identifiziert werden. Die besten Vertreter ihrer Art können das Posting-Verhalten von echten Accounts nachahmen. Hierzu gehören unter anderem verzögerte Antworten auf Fragen, ein vorgetäuschter Schlaf-Wach-Rhythmus sowie Smalltalk. Eine eindeutige Methode zur Identifizierung gibt es bisher nicht.

Wie werden sie eingesetzt?

Laut Aussage diverser Experten entwickelt sich in Deutschland auf Twitter ein Trending-Topic, wenn sich 10.000 Menschen über ein bestimmtes Thema unterhalten. Mit einer bestimmten Anzahl Bots ließen sich die Themen des Social Media-Kanals bestimmen. Richtig eingesetzt, können die „künstlichen Meinungsmacher“ die öffentliche Wahrnehmung in eine bestimmte Richtung lenken. Mit Hilfe von Big-Data-Algorithmen finden Social Bots die richtige Zielgruppe für ihre Botschaften (Personality Targeting). Als jüngstes Beispiel kann der US-amerikanische Wahlkampf angeführt werden. Durch Social Bots konnte Donald Trump einen Großteil der Kritiker von sich überzeugen. Alexander Nix, CEO bei Cambridge Analytica, sprach beim OMR Event 2017 darüber, wie das Unternehmen dem heutigen Präsidenten zum Wahlsieg verhalf. So wurden z.B. über Facebook-Spiele Daten erhoben, unentschlossene Wähler ermittelt und im Nachgang gezielt mit Trump-Kampagnen angesprochen.

Fazit

Social Bots heben die gesamte Social Media Kommunikation noch einmal auf ein anderes Niveau. Sie werden, anders als Chatbots, nicht als erste Anlaufstelle auf Unternehmenswebsites angesehen, sondern sind vielmehr ein Instrument, die öffentliche Wahrnehmung massiv und nachhaltig zu beeinflussen. Auch wenn es gegen sie kein strafrechtliches Mittel gibt, wird über ihre Daseinsberechtigung heiß diskutiert. Denn am Ende bleibt er: der Hintergedanke der gezielten Manipulation.

Demnächst: Die Funktion von Chatbots und ihre Bedeutung für Unternehmen und Kunden.