Nach Snapchat kommt jetzt die nächste hippe Social-Media-App auf uns zu – Musical.ly. Noch nie davon gehört? Na dann wird’s aber höchste Zeit! Denn mit 200 Millionen Usern weltweit und etwa 8,5 Millionen Nutzern in Deutschland mischt Musical.ly unter den sozialen Netzwerken schon jetzt ganz oben mit. Vor allem bei Teenagern stößt die App auf grenzenlose Begeisterung. Was aber ist es, das die App für die unter Zwanzigjährigen so unglaublich interessant macht? Wir bringen Licht ins Dunkel!

Musical.ly – Was ist das eigentlich?

Vorweg aber erstmal eine kurze Erklärung: Musical.ly ist ein soziales Netzwerk, in dem kurze Videos gestaltet, geteilt und angeschaut werden können. Bis hierhin hört sich das nicht viel anders an als beispielsweise Snapchat. Aber Achtung: Die beiden Apps unterscheiden sich trotz ihrer ähnlichen Ausrichtung gewaltig. Zum Beispiel in der (Mach)Art ihres Contents. Bei Musical.ly können die „muser“ (ja, für die Musical.ly User gibt es bereits einen eigenen feststehenden Begriff) in ihren Clips einen Song oder Filmausschnitt auswählen und zu diesem tanzen und ihre Lippen bewegen. So entstehen kreative Kurzvideos von maximal 15 Sekunden, die dann entweder mit der Musical.ly Community geteilt oder auf anderen Netzwerken, wie zum Beispiel Instagram, gepostet werden. Hier dreht sich inhaltlich also alles um die Musik und Videoclips nach dem Lip-Sync-Prinzip, während der User bei Snapchat in der Gestaltung seines Contents völlig frei ist.

„Muser“ sind vor allem Teenager

Zudem sind die „muser“ tatsächlich noch einmal jünger als die Snapchat Nutzer. In den USA sollen sogar schon Erstklässler von der App Gebrauch machen. Allgemein bewegen sich die „muser“ aber in einer Altersgruppe zwischen 13 und 16 Jahren. Um herauszufinden, was genau die App besonders für Teenager so interessant macht, haben wir einfach mal nachgefragt:  Unsere Interviewpartnerin für heute, Maja, ist mit ihren dreizehn Jahren ebenfalls Teil der jungen Zielgruppe und nutzt die App seit gut einem Jahr regelmäßig. Sie hat uns verraten, warum die App zu ihren absoluten Favoriten gehört und welchen Musical.ly Accounts man auf jeden Fall folgen muss:

Was macht die App für dich so besonders? Was kann sie, was andere Apps nicht können?

Die Effekte, die man in den Videos machen kann, finde ich besonders spannend. Die Lieder zu synchronisieren macht einfach Spaß und weil es so viele verschiedene Songs zur Auswahl gibt, wird es nie langweilig. Ich habe auch schon Dubsmash genutzt. Das ist eine App, die ähnlich funktioniert wie Musical.ly. Dort geht es allerdings eher um die Synchronisation von Comedyclips, während sich bei Musical.ly alles um Musik bzw. Lieder dreht. Das ist es auch, was mir an der App so gut gefällt, denn so lerne ich ständig neue Songs kennen.

Wie hast du von der App erfahren?

Vor etwa einem Jahr bin über die Zwillinge Lisa und Lena, die über ihren Kanal auf Musical.ly (@lisaandlena) berühmt geworden sind, auf die App gestoßen. Sie posten ihre Musical.ly Videos auch oft auf Instagram. Dort habe ich eines ihrer Videos gesehen und dadurch von Musical.ly erfahren. Seitdem ist Musical.ly zu einer meiner absoluten Lieblingsapps geworden. Ich schaue mir dort täglich neue Videos an und lade selbst ungefähr vier Videos in der Woche hoch.

Sind deine Freunde denn genauso begeistert von Musical.ly wie du?

Definitiv! In meiner Klasse nutzen fast alle Mädchen Musical.ly, die meisten von ihnen laden auch selbst Videos hoch.  Das Schöne ist, dass man auch gemeinsam Videos drehen kann. Social Media und Musical.ly sind mittlerweile zu einem richtigen Hobby geworden. Wenn wir uns nach der Schule treffen, verbringen wir oft Zeit damit, gemeinsame Videos zu drehen. Die Jungs dagegen haben zwar auch Accounts, nutzen sie aber größtenteils für das Ansehen anderer Videos. Deswegen denke ich, dass die App wahrscheinlich eher für Mädchen interessant ist.

Welchen drei Muscial.ly Accounts muss man deiner Meinung nach auf jeden Fall folgen?

1. flighthouse2. lisaandlena3. Ich schwanke zwischen kristenhancher oder falcopunch. Beide kreieren immer witzige Videos. Obwohl: Doch, ich würde mich für falcopunch entscheiden.

Schaut man sich die Reichweiten dieser Accounts an, so staunt man tatsächlich nicht schlecht. Lisa und Lena, ein Zwillingspaar aus Deutschland, das durch die Social-Media-App mittlerweile Fans auf der ganzen Welt hat, kann 17,7 Millionen Follower bei Musical.ly und über zehn Millionen Instagram Follower verbuchen. Die Zahlen dürften Marketer und Kommunikationsprofis hellhörig werden lassen. Denn, wie wir es schon von Instagram, Snapchat & Co. kennen, lassen sich reichweitenstarke Personen in den sozialen Medien wunderbar als Influencer für Unternehmen nutzen. Erste große Marken wie der zu Otto zugehörige Online-Shop About You und Coca-Cola erkannten das bereits und entwickelten Kampagnen, in denen sie bekannte „muser“ einsetzten, um in der jungen Zielgruppe auf sich aufmerksam zu machen. Hier dürfen wir uns demnächst sicher auf viele weitere kreative Kampagnen freuen.

Zum Schluss verrät uns Maja aber noch, dass sie, wenn sie zwischen Instagram, Snapchat und Musical.ly wählen müsste, auf keinen Fall auf Snapchat verzichten könnte. Der Reiz dieser App scheint trotz scharfer Konkurrenz nicht verloren zu gehen.