Mit dem Dienst MailChimp lassen sich Newsletter komplett online gestalten, managen, versenden und kontrollieren. Bei unter 2.000 Empfängern und maximal 12.000 Mails pro Monat ist MailChimp kostenlos. Die Premium Version bietet ab 10 US-Dollar im Monat zusätzliche Reportings  und Features wie den „Inbox Inspector“ an, mit dem man seinen Newsletter in allen gängigen Clients anzeigen und testen kann. 

Auf einem Account lassen sich mehrere Benutzerprofile mit unterschiedlichen Berechtigungsstufen anlegen. Es kann dann gemeinsam an Newsletter-Projekten gearbeitet werden, die bei MailChimp „Campaigns“ heißen. Dieses System ist besonders nützlich, wenn zum Beispiel monatliche Newsletter über den Monat hinweg nach und nach mit Content gefüllt werden müssen. Sämtliche Informationen liegen an einem zentralen Ort, das vereinfacht auch die Weiterverwertung der Inhalte.

  

Von einer neuen Kampagne zum fertigen Newsletter

Zu Beginn einer neuen „Kampagne“ bestimmt man mit Empfängerlisten, wer den Newsletter erhalten soll. Diese Listen sind in einem Listenmenü einfach zu editieren.

Anschließend erledigt man das Setup des Newsletters, indem man den Namen der Kampagne, Betreff, Absender und Tracking-Optionen wählt. MailChimp zeigt (auch in der kostenlosen Version) zum Beispiel an, welche Empfänger den Newsletter geöffnet haben und liefert anschauliche Statistiken. Darüber hinaus ist es möglich, die Erfolgsquote seines Newsletters mit den Mailings anderer Anbieter in einer Branche zu vergleichen oder sämtliche Zahlen in geografischen Click Maps zu visualisieren.

 

Bevor man den Newsletter gestaltet und mit Leben füllt, muss das Template festgelegt werden. Entweder wählt man aus einer Reihe vorgefertigter Templates oder gestaltet im kinderleicht zu handhabenden Email Designer eigene Vorlagen. Eigenkreationen werden ebenfalls als Templates abgespeichert, sodass man aus seiner eigenen Bibliothek von Newsletter-Mustern wählen kann. So sind zum Beispiel gebrandete Newsletter an verschiedene Empfänger schnellstmöglich umzusetzen.

Im Email Designer selbst kann sich der Benutzer unterschiedlicher Content Module bedienen, die man per Drag & Drop in seinen Newsletter zieht.

Ob man ein Design mit mehreren Säulen, Grafiken und Absätzen wählt, MailChimp passt alles automatisch an. Auch aufwendigere Designs lassen sich in wenigen Minuten realisieren. Selbst um die responsive Anzeige auf mobilen Endgeräten muss man sich keine Sorgen machen – im Test wurden alle Mails auch auf dem Smartphone korrekt angezeigt. Inhalte, die in mehrere Spalten aufgeteilt waren, haben dort untereinander Platz gefunden. Die Textlänge und Menge an Modulen ist beim Erstellen eines Newsletters unbegrenzt. Einzelne Module wie Textboxen oder Bilder können zudem mit Social Share- oder Link-Buttons erweitert werden.

Mithilfe des Merge-Tags *|MC:TOC|*|, das man an einer beliebigen Stelle in einer Textbox einfügt, erstellt man mit minimalem Aufwand ein Inhaltsverzeichnis. Überschriften des Newsletters werden dazu zum Beispiel mit der Formatvorlage „TOC heading 1“ versehen und tauchen in der fertigen Mail automatisch an der richtigen Stelle im Inhaltsverzeichnis auf.

Wie in jedem CMS muss man sich jedoch auch bei MailChimp jedem seiner Schritte bewusst sein: Schriftstile und Formatvorlagen lassen sich überordnend für den gesamten Newsletter, für einzelne Bereiche, sowie für jede Textbox individuell festlegen. Diese bequemen Einstellmöglichkeiten entwickeln, besonders wenn man Texte einfügt, schnell ein Eigenleben, sodass der Newsletter am Ende anders aussehen kann, als in der Vorschau angezeigt. Das erfordert zahlreiche Tests, denn erst in einer Testmail hat man eine echte Vorschau auf das Endergebnis. Da ist es ungünstig, dass MailChimp die Anzahl an Testmails pro Kampagne auf 12 beschränkt hat. Diese Limitierung kann man jedoch zur Not umgehen, indem man die ganze Kampagne dupliziert und in der Kopie weiterarbeitet. Achtet man auf sein Textformat und geht auch beim Einfügen mit Bedacht vor, reichen 12 Testmails meist aus.

Bevor man den Newsletter an seine Kunden versendet, zeigt MailChimp eine Checkliste an, in der alle Schritte noch einmal überarbeitet werden können. An dieser Stelle kann man auch Testmails verschicken und den Newsletter noch als Kampagne gespeichert liegen lassen, sodass alle User des MailChimp-Accounts noch einmal über die Kommentarfunktion ihr Feedback abgeben können.

Fazit

MailChimp ist ein komfortables E-Mail Marketing Tool, mit dem auch Einsteiger durch die sehr leichte Zugänglichkeit professionell wirkende Newsletter erstellen, versenden und tracken können. Die „Forever Free“-Ausführung bietet überraschend viele Features.  Der Umgang mit dem EmailDesigner ist einfach zu erlernen, gibt daneben aber auch HTML-Profis genug Werkzeuge an die Hand, um Newsletter nach ganz eigenen Vorstellungen zu gestalten. Mailings lassen sich mit der Schedule Funktion terminieren, auch Double-Opt-In und –Out sind einfach einzubinden.

Auffälligste Einschränkungen in der kostenlosen Version sind ein MailChimp-Logo am Ende der Mail, die Begrenzung auf 12 Testmails eine Beschränkung auf 2.000 Empfänger pro Kampagne. Für die Premium-Version zahlt man pro Monat 10 US-Dollar, für bis zu 500 Empfänger, bis zu 50.000 Empfänger erreicht man mit monatlich 240 US-Dollar. Die Benutzeroberfläche von MailChimp ist bisher ausschließlich in englischer Sprache.