WhatsApp: So wird es für Unternehmen interessant

Früher war WhatsApp ein Chatprogramm durch und durch. Das hat sich in den vergangenen Jahren geändert – auch für Unternehmen ist es hochinteressant. Nun will es ganz raus aus der Grauzone.

„Die Deutsche Bahn“ macht es schon. „ProSieben“ auch. „Der Postillon“ sowieso. Deutsche Unternehmen und Medienhäuser haben in den vergangenen Jahren WhatsApp in ihre Portfolios aufgenommen. Was sich auf den ersten Blick als brotloses Trendsetting darstellt, entpuppt sich schnell als kluger Schachzug: Über eine Milliarde Menschen weltweit nutzen nunmehr WhatsApp, da ist es nur sinnvoll, dass auch Unternehmen ihre User über dieses Medium ansprechen.

Neben der immensen Reichweite punktet WhatsApp auch über den direkten Kontakt. Die Unternehmen haben im Grunde genommen zwei Möglichkeiten:

  • Entweder eine „klassische Gruppe“ beim Messenger erstellen und die User aktiv über deren Telefonnummern einladen. Neben den rechtlichen Stolpersteinen birgt aber auch das Zusammenspiel von Unternehmen/User oder auch User/User Probleme. Denn: Jede Nachricht eines Gruppenmitglieds wird gleichermaßen öffentlich präsentiert – die Gruppe ist also nahezu hierachielos und damit ein perfekter Spielraum für Trolle.
  • Wer es professioneller machen möchte, nutzt den Dienst von „WhatsBroadcast“. Ab 50 Euro im Monat kann eine Gruppe erstellt werden, in der die Hierarchien klar verteilt sind: Das Unternehmen schickt Nachrichten heraus, alle Nutzer-Beiträge werden automatisch in einen Vier-Augen-Chat umgewandelt. Diese Variante ist die perfekte Möglichkeit für den Newsletter-Versand oder als Kundenbetreuungstool.

Ein Problem bleibt aber noch: Man bewegt sich weiterhin in einer Grauzone. Das will nun Facebook, das Unternehmen von Marc Zuckerberg, der WhatsApp vor ein paar Jahren gekauft hat, nun ändern: In Indien wird bereits ganz offiziell der Ernstfall getestet. „We built this for India… and the users can give us feedback on how to make this product better, and then we will take it to Brazil and Indonesia,” erklärte WhatsApp-Mitgründer Brian Acton. Indien wird häufig als Testland für Facebook-Neuerungen genutzt. So ist es wahrscheinlich, dass dieses WhatsApp-Update auch in der Zukunft nach Europa herüberschwappt.

So lange wird es vielleicht gar nicht dauern. Bei einigen Unternehmen fernab von Indien ist es schon vorgekommen, dass ein Impressum eingetragen werden musste – ein klarer Beweis, dass WhatsApp sich nun endgültig unternehmerisch zeigt.

Erfahren Sie, wie Sie WhatsApp für Unternehmen nutzen.