Der Anruf bei den Journalistenkollegen, um Content zu platzieren, ist eine der wichtigsten Aufgaben in der PR-Branche. Man betreibt in gewisser Form Akquise – und diese sollte gut bedacht sein. Wir geben Tipps.

Tipp Nummer 1: Identifizierung passender Medien und/oder Ansprechpartner

Banal, aber ebenso essenziell: Das Aussuchen des passenden Mediums ist eine Vorarbeit, die wichtiger nicht sein könnte. Nischige Themen müssen logischerweise bei einem passenden Fachblatt platziert werden, Themen vom allgemeinem Interesse (iPhone, Wetter, etc.) können im besten Fall auch bei den großen Online-Medien a la „Focus“ oder „Spiegel Online“ angepriesen werden. Allerdings ist eine intensivere Vorarbeit ratsam: Bei der Recherche sollte möglichst ein vergleichbarer Artikel gefunden werden – anhand diesem ist es dem Anrufer auch möglich, explizit nach dem passenden Autor oder Redakteur zu fragen.

Tipp Nummer 2: Bezug zu aktuellem Thema oder vergleichbaren Artikeln herstellen

Bereits angerissen: Ein Bezug zum Content des kontaktierten Mediums muss zwingend hergestellt werden. Einerseits verdeutlicht es dem Angerufenen/der Angerufenen, dass sein Medium explizit ausgewählt wurde und sie auf Augenhöhe kommunizieren können. Andererseits ist ein beliebtes Argument der Medien damit entkräftet – solch ein Thema passt nämlich nachweislich perfekt in das Profil des Portals.

Tipp Nummer 3: Thema mit interessantesten Erkenntnissen vorstellen

Eine der größten Hürden bei dem Anpreisen von guten Content ist die geringe Zeit, die der Anrufer hat, um seinen Ansprechpartner zu überzeugen. Daher muss man vorab seine Kernaussagen filtern – ein auf das Wesentliche fokussiertes Telefonat ist ausschlaggebend für den späteren Erfolg. Dabei sollte man nicht nur die Perspektive des Verkäufers einnehmen, sondern auch hier gilt: Ein personalisiertes Gespräch ist Goldwert.

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Tipp Nummer 4: Thema an Feedback anpassen

Der Vorteil beim direkten Kontakt mit dem Redakteur ist die Flexibilität. Falls der Angerufene nicht euphorisch reagiert, ist das zunächst einmal vollkommen normal. Allerdings ist es wichtig, dem Redakteur zuzuhören, warum er von dem angebotenen Content nicht begeistert ist. Achten Sie auf ihre/seine Argumentation und erklären Sie der Person (ohne aufdringlich zu sein), warum ihr Thema möglicherweise doch passend sein könnte. So kann sich der Fokus auf die Kernaussagen bzgl. des Contents, den man sich vor dem Telefonat zurechtgelegt hat, auch ganz schnell ändern.

Tipp Nummer 5: Informationen zügig zuschicken

Falls der Redakteur zugestimmt hat, ihm die Informationen zuzuschicken, geht es vor allen Dingen um eines: Zeit. Die Pressemitteilung samt Content sollte schon vorbereitet sein, es gilt also nur noch, das Paket zügig zum Ansprechpartner rüberzuschicken. Es hat nur Vorteile, wenn der Content schnellstmöglich geliefert wird – so hat der Redakteur auch noch das Telefonat in Erinnerung und eine größere Verbindung zum Thema.

Tipp Nummer 6: Stimmung und Inhalte des Gesprächs dokumentieren

So oder so – eine Dokumentation ist Pflicht. Bei der Vielzahl an Gesprächen gehen ansonsten zu viele Details verloren. Die Stimmung des Gesprächs sollte zwingend eingefangen werden: Falls die Kontaktperson abweisend war, ist das eine ebenso wichtige Info für weitere Telefonate, als wenn die Person aufgeschlossen war. Weitere wichtige Details zum Gespräch sollten dort aber auch niedergeschrieben werden, so können mögliche Bezugspunkte auch noch bei zukünftigen Gesprächen abgerufen werden.

Tipp Nummer 7: Nachfassen nicht vergessen

In dem letzten Schritt gibt es nur noch zwei verschiedene Möglichkeiten: Entweder muss man die veröffentlichten Beiträge dokumentieren, oder – es hilft nichts – man meldet sich nochmal bei der Redaktion. Dort sollten Sie sich auf das vergangene Telefonat beziehen – auch in Hinblick auf den Umgang mit der Kontaktperson. Konfrontieren Sie sie mit getätigten Aussagen, möglicherweise gab der Redakteur bereits positive Signale hinsichtlich einer Veröffentlichung? Aber machen Sie sich nichts vor: Beim zweiten Telefonat stehen die Chancen relativ schlecht, den Redakteur umzustimmen.