Channels, Content, Technology, Bewegbildkommunikation- und Strategie – Die PLAY lockte uns mit diesen Buzzwords nach Berlin und bot für Jana und Timo zwei Tage lang spannende Vorträge und Hands-On-Workshops. Mit welchem Know-How wir aus der Hauptstadt zurückgekommen sind, möchten wir in diesem Artikel mit euch teilen.

Film es selbst – Die Keynotes

 Mit traumhaftem Wetter begrüßte uns Berlin zur PLAY, die in den Hallen der Quadriga unweit des Brandenburger Tors zur Konferenz unter dem Thema „Film es selbst!“ eingeladen hatte. Was uns auf der PLAY erwarten würde hatte bis zu diesem Zeitpunkt nur das Recap-Video des vergangenen Jahres und die lange Liste an Keynotes erahnen lassen.

Jana und Timo auf der PLAY 2019

Das Opening hielten die beiden sympathischen Moderatoren Zackes Brustik und Isabelle Rogge. Sie versprachen eine Reihe von interessanten Keynotes von noch interessanteren Vertretern aus Unternehmen und Agenturen – und sie sollten recht behalten.

Wie VR und KI die Zukunft bestimmen werden

 Timor Kardum machte den Auftakt und brachte eine Reihe von Beispielen mit, wie VR und KI zukünftig Einfluss auf Videoproduktionen nehmen werden. Darunter auch ein selbstproduziertes Video-Beispiel das zeigte, wie virtuelle Barrieren die Physik innerhalb von Videos beeinflussen kann – selbst in Videos, die mit dem Handy gefilmt werden.

Das konkrete Beispiel: Kardum filmt mit dem Handy einen Schreibtisch in seinem Büro. Die App scannt den Schreibtisch und erkennt den Schreibtisch, den Bildschirm, den Bürostuhl und den Papierkorb als physische Elemente. Nach einer kurzen Rendering-Frequenz stellt sich das Bild scharf und Kardum beginnt, virtuelle Würfel durch Touch-Gesten auf seinem Smartphone-Bildschirm auf den Schreibtisch zu werfen. Nach einer kurzen Flugkurve prallen die Würfel an Bildschirm, Schreibtisch, Stuhl und Mülleimer ab und bleiben liegen.

Was Kardum hier zeigt, lässt erahnen, was zukünftig möglich sein wird. Er nennt das beliebte Spiel Pokémon Go als Beispiel und zeigt ein Video, in dem virtuelle Pokémons durch ein Einkaufszentrum laufen und diese sehr realistisch sowohl Passanten oder anderen Hindernissen ausweichen.

Denkt man dies weiter und bezieht VR mit ein, können zukünftig noch realistischere Erfahrungen in Video-Formaten auf die Nutzer warten. Deshalb ist es wohl auch kein Wunder, das derzeit Gerüchte kursieren, das Nintendo an einer VR-Brille für seine beliebte Konsole arbeite.

Die S-Bahn Berlin setzt auf Video-Formate

 Wie Video-Formate die richtigen Zielgruppen erreichen kann und wie unterschiedlich Videos für diese sein können, zeigte Angelika Simon in ihrer Keynote. Als Leiterin Werbung und Kommunikation der S-Bahn Berlin GmbH stellte sie eine Videokampagne für die Einführung der neuen S-Bahn vor. Sie erläuterte, wie zwei spezielle Zielgruppen analysiert wurden, die es mit passenden Video-Formaten zu erreichen galt. Ergebnis waren zwei unterschiedliche Formate: Eine Vorstellung der neuen Waggons durch den Berliner Influencer Romano und durch S-Bahn-Enthusiasten, die sich während einer Fahrt zu den Besonderheiten der neuen Bahn austauschten.

Hier wurde deutlich, dass sich Videoformate nicht länger an Produkten, sondern an Zielgruppen orientieren und dass Serienformate (gerade auf YouTube) an Relevanz gewinnen, wenn sie ganzheitliche Geschichten darstellen.

Die Influencer-WG

 Ganzheitliche Geschichten erzählen auch Simon Kaiser und Hannah Thalhammer von der „Klein aber GmbH“. Kaiser und Thalhammer produzieren für den Online-Händler Ebay Kleinanzeigen bereits seit 2017 ein Serienformat, das drei Influencer zeigt, die in einer WG zusammenleben und den Alltag gemeinsam bewältigen müssen. Dabei gibt es auch viele Challenges, die sie mithilfe von Ebay Kleinanzeigen lösen. Die beiden erzählen in ihrer Keynote, dass sie durch dieses Format gezielt Fans in den Zielgruppen gewinnen und dass regelmäßiger und langfristiger Content sich positiv auf die Aufruf- und Interaktionszahlen der Videos auswirkt.

Mit dem Rad für die gute Sache

Wie es die Profis machen, zeigte Philip Simon. Der selbstständige Filmmaker & Creative Director gab sowohl Tipps für professionelles Video-Equipment und stellte den nächsten Schritt für große Video-Produktionen vor. Darüber hinaus stellte er seine Projekte, wie eine Event-Dokumentation eines Charity-Bikeriders für Techbikers Germany, vor. Er gab detaillierte Einblicke über den gesamten Produktionsverlauf von Videos: vom Storyboard, über den Dreh, Schnitt bis zur Auswahl der richtigen Musik.

Simon zeigte, dass für aufwändige Produktionen nicht viele Personen notwendig sind, um gute Ergebnisse zu produzieren – denn er arbeitet immer alleine.

Video-Workshop – Jetzt wird selber gedreht

Die inspirierenden Keynotes wurden von den Teilnehmern zum Anlass genommen, selber Filme zu drehen. In Form eines Workshops, der die 18 Gruppen mit rund sechs bis acht Personen vor die Herausforderung stellte, mit dem iPad ein Video aufzunehmen, zu cutten und mit passender Musik zu versehen. Das Ergebnis waren überaus kreative Varianten von bekannten Filmszenen. Via Applausbarometer kürten alle Teilnehmer dann die Gewinner. Jana belegte mit ihrem Team den zweiten Platz und für uns war das definitiv ein schöner Abschluss der PLAY 2019 in Berlin!