Facebook ist weltweit aktuell immer noch das größte soziale Netzwerk. Damit das auch so bleibt und das Netzwerk die aktuell sinkenden Wachstumszahlen wieder in den Griff kriegt, kamen in diesem Jahr schon einige neue Features auf den Markt. Unter anderem die Fokussierung auf Jobs, die das eigentlich eher privat genutzte Netzwerk einen Schritt weiter in Richtung berufliche Nutzung bringt – und damit auf das Territorium der aktuell stark wachsenden Business Netzwerke LinkedIn und im deutschsprachigen Markt auch XING. Nun geht dieser Ausbau weiter mit der neuen Bildungsplattform „Learn with Facebook“.

Facebook und die Arbeitswelt: Wie passt das zusammen?

Auf den ersten Blick wirkt es für Facebook-Nutzer nicht gerade so, als gäbe es einen direkten Zusammenhang zwischen der Social-Media-Plattform und dem Arbeitsleben. Schaut man jedoch genauer hin, so wird man schnell eines Besseren belehrt.

Bereits vor einigen Monaten wagte Facebook den Versuch, sich als Vermittler zwischen Jobsuchenden und Jobanbietern zu positionieren. Dazu wurden neue Paid-Advertising-Möglichkeiten zur gezielten Ansprache angeboten, die es Interessenten ermöglichen, sich direkt über Facebook und mit den dort hinterlegten Informationen zum Lebenslauf zu bewerben. Dabei kann das Netzwerk nicht nur mit knapp 2 Milliarden Nutzern aufwarten, sondern auch auf einen wichtigen Trend im Recruiting reagieren. In Zeiten des Fachkräftemangels wird es für viele Unternehmen nämlich immer wichtiger, auch latent Jobsuchende zu erreichen, die – weil sie grundsätzlich gar nicht auf der Suche sind – eher weniger auf konkreten Jobseiten oder Business Netzwerken zu finden sind und dadurch viel eher in ihrem privaten Umfeld erreicht werden und so zum Wechsel motiviert werden.

Was bietet „Learn with Facebook“ seinen Nutzern?

Der Schritt in Richtung professionelles Netzwerk wird nun noch zusätzlich durch eine Lernplattform ergänzt. „Learn with Facebook“ wirbt mit kurzen, kostenlosen Online-Kursen in digitalem Marketing und dem Erwerb berufsbezogener Fähigkeiten für alle – vom Arbeitssuchenden bis zum Profi. Auch Startups werden speziell angesprochen und sollen sich hier weiterbilden können. Das Ziel, laut Website: bis 2020 eine Millionen Menschen in der EU mit essentiellen digitalen Skills ausstatten. Ob der Social-Media-Riese sich mit diesen neuen Features retten kann, bleibt fraglich – zumal Google diese Möglichkeiten der Weiterbildung schon seit geraumer Zeit anbietet und auch LinkedIn sich schon im vergangenen Jahr hier breit aufgestellt hat. Facebook bleibt weiterhin der Vorteil der enormen Masse an Nutzern, die die Etablierung neuer Features sicherlich fördert.