Beinahe infantil verhielten sich Online PR und SEO und sträubten sich vor dem jeweils anderen, doch Schritt für Schritt näherten sich beide Disziplinen einander an und erkannten die Synergien, die entstehen können. Diese Entwicklung wird auch durch die digitale Landschaft, die treibende Kraft dahinter ist in diesem Zusammenhang Google, begünstigt. Einerseits bedarf es exzellentem, unterhaltendem und begeisterndem Content – das ist der Part der Online PR, andererseits müssen bestimmte Spielregeln der Suchmaschine eingehalten werden – das ist der Part von SEO. Was dabei entsteht, ist das bestmögliche Produkt für den User und den gilt es schließlich zu fesseln. Diese Entwicklung stellt auch der Co-Autor des Buchs „How to get PR for your Start-Up“, Murray Newlands, fest und sagt:
„Ich sehe eine immer stärker werdende Verknüpfung zwischen PR und SEO. Es gibt viele Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Vorgehensweise bei der Erstellung exzellenter Inhalte und der Verbreitung dieses Contents […].“

Online PR und SEO: Wie kam es dazu?

Auslöser für die Allianz zwischen Online PR und SEO war Googles Anspruch, gute Inhalte stärker zu bewerten und in den Suchergebnissen zu begünstigen. Zudem wurden und werden Inhalte, die mittels Backlink von anderen, qualitativ hochwertigen Seiten als gut empfunden wurden, ebenfalls in den Suchergebnissen besser positioniert (trotz Disavow, also der Möglichkeit in den Google Webmastertools Backlinks für ungültig zu erklären, sind Backlinks nach wie vor ein wichtiges SEO-Instrument!). Exakt diese Inhalte liefert Online-Kommunikation seit jeher und hat gleichzeitig den Anspruch, sich zielgruppengerichtet zu verbreiten. SEO wiederum setzt genau diese Instrumente, gute, starke Inhalte und Backlinks ein, um seine Ziele zu erreichen. Exakt diese Ziele, gute Positionierungen in Suchergebnissen ergo große Reichweite innerhalb der relevanten Zielgruppe, zahlen auf die wichtigsten PR Ziele ein:

  • Bekanntheit
  • Schaffung eines bestimmtes Image 
  • Aufbau von 
    • Vertrauen
    • Akzeptanz
    • Glaubwürdigkeit

 Durch das Erreichen seiner Zielgruppe mittels Suchmaschinen schaffe ich Bekanntheit für meine Klienten, durch die Auswahl der Inhalte kann ich ein bestimmtes Bild transportieren. Strahlen diese Inhalte Kompetenz, Transparenz und Werte aus, schaffe ich Vertrauen, Akzeptanz und Glaubwürdigkeit.

Zu Beginn der Verschmelzung von Online PR und SEO wurden für diese und andere Zielsetzungen überwiegend Pressemitteilungen verwendet, die hinsichtlich grundlegender SEO-Kriterien optimiert wurden. Presseinformationen sind nach wie vor aber ein wesentlicher Bestandteil der PR und werden es auch immer bleiben. Nur wer sich ausschließlich auf dieses Instrument versteift, vernachlässigt Kanäle, die wesentlich besser geeignet sind, um Inhalte zielgerichtet zu übermitteln. 

Die Entwicklung sowohl von Online PR als auch SEO zeigt eindeutig, dass sich vieles geändert hat, vieles aber auch gleich geblieben ist. Ähnlich wie Online Kommunkation stellt SEO den Nutzer in den Mittelpunkt. Gute PR-Inhalte zeichnen sich nicht dadurch aus, dass sie journalistische Kriterien erfüllen, sondern dadurch, dass sie die Geschichten erzählen, die die Zielgruppe interessiert und das auf eine fesselnde Art und Weise. Exakt dieses Nutzererlebnis ist auch der stärkste SEO Rankingfaktor. Obwohl sich beide Disziplinen, Online PR und SEO, stark gewandelt haben, sind sie sich heute ähnlicher als je zuvor. Das gilt auch in Hinblick auf mittlerweile altertümliche SEO-Kriterien wie die Keyworddichte. Ähnlich wie Pressemitteilungen aus einer längst vergangenen Zeit sich auf die Kernaussagen eines Themas fokussiert haben, wurden auch SEO-optimierte Texte einzig mit der Absicht geschrieben, mit einem bestimmten Keyword gut in den Suchergebnissen positioniert zu sein. Mittlerweile erzählt PR die Geschichten, die sich um das Unternehmen, die Person oder das Produkt herum bewegen, erweitert somit seinen inhaltlichen Radius und fängt somit Zielgruppen ein, die sich bislang noch nicht für das eigentliche Kernthema haben begeistern lassen. Ähnlich verhält es sich mit SEO. Statt dafür Sorge zu tragen, dass der Anteil eines Keywords einen bestimmten Prozentsatz des Gesamttextes ausmacht, werden Phrasen, Synonyme und artverwandte Themen eingebunden. Und genau so wie bei PR erreicht SEO dadurch, Reichweiten zu steigern, schließlich hat ein Keyword auch immer inhaltliche Überschneidungen mit anderen Themen, die ebenfalls gesucht werden. 

Online PR und SEO: Wo geht die Reise hin?

Eindeutig ist, dass der Nutzer immer weiter in den Fokus rücken wird – das gilt sowohl für Online PR als auch SEO. Zudem werden die Möglichkeiten der Kommunikation vielfältiger. Dank Voice-Search verändert sich das Suchverhalten – Menschen sprechen meistens einfach anders, als sie schreiben würden – und das kann Einfluss auf die angezeigten Suchergebnisse haben. Die Konsequenz daraus ist, dass sich auch die Inhalte dahin gehend verändern müssen. Suchanfragen per Sprachübermittlung beispielsweise finden vorwiegend auf mobilen Endgeräten statt und nehmen immer stärker zu. Inhalte, die auf Smartphone und Tablet konsumiert werden, müssen kurz und eindeutig sein, wer sich weitergehend für dieses Thema interessiert, sollte auch unseren Beitrag zu Das sind die SEO-Trends 2015 lesen.Mindestens genauso spannend, wie die Veränderungen, die sich für Online PR und SEO ergeben, ist, wie Kommunikationsdienstleister auf das neue Skill-Set, das erforderlich ist, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, reagieren. Es bedarf einer grundlegenden Erweiterung des eigenen Leistungsangebots und vor allem einer ganzheitlichen Herangehensweise, die beide Aspekte PR und SEO berücksichtigt und als eine Einheit betrachtet.