SEO ist ständig in Bewegung, das ändert sich auch 2015 nicht. Doch was erwartet uns dieses Jahr? Wo geht die Reise hin? Was sind die SEO Trends 2015? Wir wagen uns vor und präsentieren 9 Punkte, die 2015 Einfluss auf Suchmaschinenoptimierung nehmen.

SEO Trends Nr. 1: Mobile Suche: jetzt wird es ernst

Der Trend dieses Jahr war und ist zweifellos die mobile Suche. Hierbei spielt für Google insbesondere die mobile Darstellung der Website eine entscheidende Rolle. Responsive Templates erleben seitdem ein sehr großes Interesse. Die optimale Darstellung auf mobilen Endgeräten verschiedener Größen ist ein absolutes Muss, um bei der mobilen Suche gute Platzierungen in den Suchergebnissen zu erzielen. Matt Cutts, Head of Web Spam Team bei Google, geht davon aus, dass die Anzahl mobiler Suchen und Abfragen die stationären noch dieses Jahr übersteigen werden. Cutts‘ These kommt nicht von irgendwo her – Google setzt auf eine Mobile-First-Strategy. Webmastern und SEOs bleibt jedoch, wie bei jeder Änderung, nichts anderes übrig, als abzuwarten, was sich genau ändert und anschließend auf die neuen SEO Trends 2015 zu optimieren. Ein Punkt, den man jedoch bereits jetzt umsetzen kann, ist, die Optimierung der mobilen Website hinsichtlich der Bildgrößen, die möglichst gering sein sollten und die Auslagerung und Zusammenfassung von CSS- und Java-Sheets – all diese Punkte tragen dazu bei, dass Websites schneller geladen werden. Um die Geschwindigkeit einer Website ermitteln zu können, stellt Google das Tool PageSpeed Insights zur Verfügung.

SEO Trends Nr. 2: Das Skill-Set von SEOs erweitert sich immens

Content-Stratege, Usability Pro, Designer-Guru, Statistik- und Analyse-Master und manchmal sogar Entwickler – all das und in Zukunft vielleicht noch mehr müssen SEOs leisten. Natürlich muss nicht jeder Einzelne, der sich SEO-Experte nennt, all diese Fähigkeiten perfekt beherrschen, aber zumindest ansatzweise. Dienstleister müssen ihren Kunden alle Disziplinen vermitteln können oder sogar imstande sein, sie umzusetzen. Somit werden die Anforderungen an SEOs mit den neuen SEO Trends 2015 sehr viel höher und komplexer.

SEO Trends Nr. 3: SEO für Apps

Millionen Apps, zig App-Stores – und mittendrin ein Smartphone- und Tablet-optimiertes Abbild seiner Marke. App-SEO ist spätestens ab 2015 ein ernstzunehmendes Thema, schließlich warten Unternehmen und Marken mit teilweise mehreren Apps auf und buhlen um Downloads der User. Hierbei geht es aber weniger darum, weit oben in den Google Suchergebnissen positioniert zu sein (weder mobil noch stationär), sondern vielmehr innerhalb der Suchergebnisse des jeweiligen App-Stores.  Diese Positionierung wird unter anderem durch User-Ratings und Downloadzahlen beeinflusst.

SEO Trends Nr. 4: „Ok, Google“ – die Sprachsuche

Durch den Erfolg von mobilen Endgeräten, der immer stärker werdenden Relevanz der mobilen Suche, spielt auch die Sprachsuche eine immer wichtigere Rolle. 2014 galt Voice Search unter Dienstleistern und SEOs noch als Nischen-Thema. Nichtsdestotrotz gab es bereits einige Updates für die Google Sprachsuche, wie beispielsweise die automatische Spracherkennung. Die Werbetrommel für die Google Sprachsuche ist in vollem Gange und wird mit dem fast schon legendären „Ok Google“ in die Köpfe der Menschen transportiert. User können durch die Google Sprachsuche mittlerweile sehr einfach per gesprochener Sprache Suchanfragen stellen und es wäre alles andere als verwunderlich, wenn dies in Zukunft nicht noch einfacher werden würde. Infolgedessen ergeben sich Änderungen für SEOs. Da die meisten Menschen nicht so schreiben, wie sie sprechen, stehen Google und auch SEOs vor großen Herausforderungen. Hier wird jedoch erst die Zeit zeigen, inwieweit man sich auf die Auswirkungen der SEO Trends 2015 vorbereiten und sie zur Steigerung seiner Ergebnisse einsetzen kann.

SEO Trends Nr. 5: Google weiß immer mehr

Google möchte das Ziel erreichen, allwissend, komfortabel und schnell zu sein. Ein weiterer Schritt in diese Richtung wurde bereits 2012 mit der Einführung des Google Knowledge Graph in Deutschland eingeleitet. Mit dem im August 2013 erschienenen Hummingbird-Update hat Google den Knowledge Graph dahingehend erweitert, dass er auch für Vergleiche eingesetzt werden kann.

Google hat an Websites exakt den gleichen Anspruch und gab Anfang 2015 bekannt, den Wahrheitsgehalt von Inhalten als Rankingfaktor heranzuziehen. Diesen Weg wird Google 2015 konsequent durchziehen und stärker in den Fokus nehmen. Der Knowledge Graph ist für Webmaster und SEOs ein ernstzunehmendes Problem. Wieso? Weil Google die Inhalte direkt in den Suchergebnissen bereitstellt. Führt also ein Sucher lediglich eine oberflächliche Recherche durch, wird er sich kaum die Mühe machen, die Website, von der die Inhalte ursprünglich stammen, aufzusuchen. Google „leiht“ sich also den Content und stellt ihn aggregiert in den Suchergebnissen zur Verfügung. Vor dem Hintergrund, dass die Google Sprachsuche immer mehr an Bedeutung gewinnt und Suchende ihre Frage ganz konkret diktieren können, wodurch Google wiederum sehr spitz antworten kann, wird Googles Bestrebung noch gefährlicher. Wie können SEOs dem also entgegenwirken: perfekt recherchierter und aufbereiteter Content, sehr aufwendig recherchierte Inhalte und vor allem Inhalt, der wesentlich tiefer gehen muss als eine simple Antwort auf eine beliebige Frage – diese Punkte müssen noch stärker in den Fokus einer jeden SEO-Strategie rücken.

SEO Trends Nr. 6: Negativ SEO 

Bis hierhin können wir festhalten, dass SEO komplizierter, anspruchsvoller und umfangreicher wird. Da die natürliche Auslese nicht nur in der Natur, sondern auch in der Wirtschaft greift, wird das für einige Dienstleister bedeuten, dass sie nicht mehr mithalten können, weil sie beispielsweise einfach das nötige Skill-Set nicht mitbringen, um die Ansprüche Googles zu bedienen. In dieser Situation gilt die Gretchenfrage: aufgeben oder weiterkämpfen? Eine unlautere Methode für SEOs, die bei der Entwicklung von Googles Suchkriterien nicht mehr mithalten können, ist Negativ SEO. Hierbei geht es darum, gezielt Maßnahmen einzuleiten, die den Mitbewerbern insofern schaden, als dass deren Inhalte schlechter positioniert werden, um somit indirekt eigene Inhalte besser ranken zu lassen.

SEO Trends Nr. 7: Wir machen Content-Marketing

 

Nichts hat man 2014 und in der ersten Hälfte des Jahres 2015 öfter gehört als, „wir machen Content-Marketing“ – es gibt keinen Begriff, der in den letzten 18 Monaten öfter missbraucht wurde. Jeder macht es, jeder will es, doch kaum einer hat Erfolg damit. Wieso? In erster Linie wird auf diese Disziplin einfach zu oft zu wenig Ressource verwendet. Dazu kommt, dass die Herangehensweise oft die falsche ist und statt mit genialem Content zu punkten, wird Geld aufgewendet, um Inhalte attraktiv dastehen zu lassen. Es bleibt zu hoffen, dass erkannt wird, dass es qualitativ extrem hochwertige Inhalte sind, auf die es ankommt. 

SEO Trends Nr. 8: Google so, „Ey, Du kommst hier nicht rein!“

 

Auch in diesem Jahr und wahrscheinlich auch im nächsten und übernächsten Jahr, wird keiner auch nur ansatzweise in der Lage sein, Google Marktanteile wegschnappen zu können. Auch wenn, insbesondere in der EU, weiterhin diskutiert wird, ob die Monopolstellung von Google nicht zerschlagen werden soll, werden Mitbewerber wie Yahoo, Bing oder DuckDuckGo weiterhin im Bereich um 1 – 9% Marktanteil herumdümpeln und allenfalls aus Versehen genutzt werden. Somit gilt bei SEO, sich weiterhin auf Google zu konzentrieren.

SEO Trends Nr. 9: Mehr Daten für bessere Ergebnisse

Google stellt den Nutzer in den Mittelpunkt seiner Suche und um die Sucherfahrung, die die Nutzer machen, möglichst optimal zu gestalten, braucht der Suchmaschinenriese Daten. Somit wird der Suchmaschinenriese sich 2015 noch mehr darauf konzentrieren, Daten wie besuchte Websites, bisherige Suchergebnisse und Inhalte aus Google+ für noch detailliertere Suchergebnisse zu nutzen. Google+ dürfte jedoch nicht mehr allzu lange eine davon sein, werden die Stimmen um die Demontage des Social Networks immer größer. Erst im Mai gab Google bekannt, dass die Möglichkeit zum Teilen von Kreisen eingestellt wurde. Darüber hinaus wächst der weltweite Marktanteil des Google Chrome Browsers stetig an, was natürlich die perfekte Quelle für den Suchmaschinenriesen ist, das Suchverhalten zu analysieren. 

Vor dem Einsatz weiterer Instrumente zur Informationsbeschaffung wird Google kaum Angst haben. Insbesondere durch die neue Generation von mobilen Geräten wie Wearables werden User auf spielerische Art und Weise dazu erzogen, immer mehr persönliche Daten selber an Google und andere Unternehmen weiterzuleiten. Für SEOs bedeutet dies, dass Inhalte noch spezifischer und noch besser auf die Zielgruppe zugeschnitten sein müssen, um zukünftig für Google relevant zu wirken.