Flirten auf Facebook? Das soll bald zur Normalität werden. Wie Facebook-Chef Mark Zuckerberg jüngst auf der Entwicklerkonferenz F8 ankündigte, wird es auf dem sozialen Netzwerk schon bald eine neue Funktion geben, mit der User einen Partner fürs Leben finden können.

Rund 200 Millionen Facebook-User geben in ihrem Facebook-Status an, single zu sein. Mark Zuckerberg will genau das jetzt ändern. Die Idee dahinter ist jedoch nicht neu. Auch auf zahlreichen anderen Datingapps wie Tinder können sich Nutzer mit ihrem Facebook-Profil anmelden und dann beispielsweise einsehen, ob man mit dem potenziellen Partner bereits gemeinsame Facebook-Freunde hat.

FaceMash

Genau genommen ist Facebook sogar Vorreiter für Tinder & Co. Denn mit Zuckerbergs erster App „FaceMash“, die er während seiner Studienzeit in Harvard und noch vor Facebook entwickelte, konnten User andere Studenten und Studentinnen nach ihrer Attraktivität bewerten. Zuckerberg selbst sagt dazu heute, dass es sich dabei vielmehr um einen „Prank“ bzw. Streich, als um eine ernst zu nehmende Anwendung gehandelt habe. Warum kehrt er dann jetzt zur Ursprungsidee zurück? Inoffiziell wohl, weil das Dating-App-Geschäft zu einem Milliardenmarkt geworden ist. Auf der Entwicklerkonferenz begründet Zuckerberg seine Entscheidung etwas charmanter: Ihm seien bereits so viele verheiratete Paare begegnet, die sich dank Facebook kennengelernt hätten, dass er kurzerhand beschloss, daraus ein offizielles Geschäft zu machen.

Warum aber nun Facebook nutzen, um die Liebe fürs Leben (oder den Flirt für den Abend) zu finden, wenn man bereits eine andere App installiert hat? Die Antwort: Mit Facebook könnte die Partnersuche tatsächlich noch zielgerichteter und letzten Endes erfolgreicher werden, denn der Social Network Gigant kennt sehr viele Charaktereigenschaften, Hobbys und Interessen dank eines speziell verwendeten Algorithmus.

Datenschutz soll zukünftig größere Rolle spielen

Da wären wir allerdings wieder beim Thema Datenschutz, mit dem Facebook momentan ohnehin ein großes Problem hat. Erst kürzlich entfachte der größte Datenschutzskandal der Firmengeschichte. Grund dafür: Die Firma Cambridge Analytica soll sich Daten aus 87 Millionen Facebook-Profilen erschlichen haben. Wie will Facebook also zukünftig mit Userdaten umgehen, um die Wiederholung eines solchen Fiaskos zu verhindern? Wird Datenschutz demnächst eine größere Rolle spielen, damit wir die Flirt-Funktion auch ohne Bedenken nutzen können? Zuckerberg verspricht: Es wird neue Datenschutzinstrumente geben. Darunter die „Clear History“-Kontrollfunktion, die die Entfernung von Informationen über die Nutzung externer Daten auf der eigenen Profilseite ermöglicht.  Deren Entwicklung, so Zuckerberg, wird allerdings noch einige Monate in Anspruch nehmen. Immerhin können wir Facebook schon jetzt konkret verbieten, solche Informationen für Werbung zu nutzen.