Apples Siri, „OK Google“, Amazons Alexa oder Microsofts Cortana – Sprachsteuerungen sind auf dem Vormarsch und breiten sich in den Haushalten und den Hosen- und Handtaschen der Nutzer weiter aus. Auch Spotify schließt sich dieser Entwicklung an und ermöglicht seinen Nutzern zukünftig, die Musik via Sprache auszuwählen, das kündigte der digitale Musikanbieter unlängst an.
Die Sprachnachrichten-Funktion bei WhatsApp ist ein gutes Beispiel für den Trend, dass Sprache immer häufiger dazu genutzt wird, um eine App zu bedienen.

Persönlicher durch Sprache

Lieber kurz in ein Gerät hineinsprechen oder die Mühe auf sich nehmen und einen Text tippen – mitunter ist Ersteres nicht nur schneller und einfacher, sondern verleiht der Nachricht einen persönlichen Touch. Dies ist in Textnachrichten schwierig, da neben dem geschriebenen Wort lediglich Emojis benutzt werden können, um dem Text ansatzweise einen emotionalen Kontext zu verleihen.

Zu Hause im Gespräch

Den Lieblingsfilm oder Lieblingssong zu starten, die nächste Online-Bestellung zu tätigen oder das Licht zu dimmen – Sprachassistenten bieten mit den richtigen Tools eine Vielzahl von Möglichkeiten, um das eigene Leben zu vereinfachen.

Dass dies jetzt auch von Spotify übernommen wird, ist ein weiteres Indiz dafür, dass sich die Nutzer für Sprache entscheiden, wenn sie dem Lieblingssong oder dem Lieblingsalbum lauschen möchten. Es kann aber auch als Schritt zur Entwicklung der hauseigenen Hardware verstanden werden. Die eigene „Spotify-Box“ könnte sich demnach schon bald in den Onlineshops wiederfinden und die Entscheidung schwer machen, mit wem man sich nun unterhalten möchte. Derzeit bieten Google Home sowie Alexa die Funktion an, das Spotify-Konto zu verbinden, um so in den Musikgeschmack zu kommen.

Verbindung zwischen Sprache und KI

Auf den rasanten Fortschritt der Sprachsteuerungen muss auch die Entwicklung der zugrunde liegenden KIs reagieren, die auf immer ausgefallenere Fragen antworten müssen. So dürfte Spotify mit dem schnell wachsenden Angebot an Musik, Hörbüchern und Podcasts zukünftig gut damit beschäftigt sein, die KI weiter zu entwickeln, damit auch unbekannte Interpreten und Alben von Nutzern problemlos gefunden werden können. Wie Spotify diese Daten bereitstellen möchte, ohne eine so umfassende Datenbank wie Google in der Rückhand zu haben, bleibt abzuwarten.

Dass die Antwortmöglichkeiten immer komplexer werden, wurde zuletzt besonders an den Assistenten Siri, Alexa oder Cortana deutlich, die eine breite Auswahl an Antworten bieten müssen, um den Nutzer zufriedenzustellen. Hier muss nicht nur auf standardisierte Frage-Antwort-Möglichkeiten eingegangen werden, sondern auch der Eindruck einer Gesprächsentwicklung erzeugt werden. Eine Entwicklung, die sich auch auf die Antworten von Chat-Bots bei Facebook oder auf den Webseiten von Unternehmen ausdehnen dürfte, um den Nutzer möglichst schnell und möglichst umfangreich zufriedenzustellen.