In den USA werden zurzeit sogenannte „Spec Pitches“ hitzig diskutiert. Hierbei handelt es sich um kostenlose Arbeitsproben, die vor allem von Unternehmen bei Freelancern und Agenturen angefragt werden. Die kanadische Agentur „Zulu Alpha Kilo“ macht ihren Standpunkt in einem neuen Video klar und lässt den Aufruf „It is time we all said no to spec“ erklingen.

Das im Internet sehr beliebte Video wurde eigens für das Event „Agency of the Year“ kreiert und zeigt einen Herren, der das Konzept Gratis-Pitch in den Alltag überträgt. Er fragt bei Geschäften wie einem Coffee-Shop, einem Restaurant und einem Personal Trainer nach kostenlosen Proben ihrer Dienstleistung. Die Antwort sowie der Grad der Empörung fallen bei allen gleich aus. 

Gratis arbeiten? Gibt es sowas?

Die Antwort des Personal Trainers „Who would ever agree to that?“ bringt die Diskussion auf den Punkt. Gratis arbeiten ist für Nicht-Kreative undenkbar. Freelancer und Agenturen müssen sich dagegen häufig mit diesem Konflikt rumschlagen, um gefragt zu bleiben. Das Pitchen für lau schadet jedoch Anbietern sowie Kunden gleichermaßen.“Zulu Alpha Kilo“ nimmt seit fünf Jahren an keinen Gratis-Pitchen mehr teil, nachdem abgelehnte Pitch ohne jegliche Erwähnung oder Vergütung der Agentur von den Firmen trotzdem verwendet wurden. Geschadet hat es Ihnen nicht und deshalb rufen sie mit #SayNoToSpec auf, ihrem Vorbild zu folgen. Der Hashtag #SayNoToSpec verbreitete sich rasend schnell auf Twitter und bekam auch von deutschen Kreativen großen Zuspruch. Denn das Problem mit den kostenlosen Arbeitsproben ist auch in Deutschland nicht unüblich und stark umstritten. Wer sich jetzt noch fragt, ob er es der kanadischen Agentur gleichtun soll oder nicht, dem hilft vielleicht die Infografik „Should I work for free?“ von Jessica Hische aus dem Jahr 2011 bei der Entscheidung.
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