Schaut man sich die Beiträge und Redner auf dem Kommunikationskongress 2015 (#KK15) an, wird schnell deutlich, dass Social Media keine große Rolle in den Vorträgen spielte. Was sind hierfür die möglichen Gründe? Sind Social Media Plattformen zur Grundausstattung jeder Art von Kommunikation geworden, die es nicht mehr zu erklären gilt oder flacht der Einsatz von Facebook und Co. langsam wieder ab? Fakt ist, dass fast jeder heutzutage einen Facebook- und einige einen Twitter Account haben. Auch Unternehmen und Institutionen nutzen Social Media selbstverständlich und berichten neben geschäftsrelevanten Themen auch über Lifestyle-Themen. Somit ist anzunehmen, dass Facebook, Twitter, Instagram etc. die Kommunikation revolutioniert haben und als Satelliten für Kommunikation nicht mehr wegzudenken sind. Es zeigt sich allerdings deutlich, dass die Facebook-Zahlen gerade bei der jüngeren Generation rückläufig sind, während die Nutzung bei den über 40-jährigen weiter ansteigt. Ist Facebook für junge User schlichtweg uninteressant geworden, oder konkurriert diese Plattform mit zu vielen anderen Seiten, die für Jugendliche attraktiver sind? Und was bewegt gerade die ältere Generation dazu, sich bei Facebook zu registrieren? (Quelle: Statista)Für beide Beobachtungen gibt es womöglich einfache Erklärungen. Dass die Nutzer von Facebook und Co. immer älter werden, ist aufgrund des steigenden Altersdurchschnitts zu erklären. Je älter die Bevölkerung, desto älter die User. Gründe für eine Registrierung auf den Plattformen sind sicherlich neben positiven Berichten der jüngeren Generation und einem Zugehörigkeits-Gefühl, vermutlich in erster Linie die schnelle Informationsbeschaffung, die Notwendigkeit am Arbeitsplatz und der Austausch mit anderen Usern. Die rückläufige Nutzerzahl junger Leute hingegen ist möglichweise auf das erweiterte Spektrum neuer Plattformen zurückzuführen. Instagram, Snapchat, Whatsapp oder die Lovoo App werden immer beliebter, zumal diese Plattformen einfacher per Handy zu bedienen sind. Laut Prognosen werden die Nutzerzahlen von Facebook allerdings auch in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Lediglich das Alter der Nutzer wird sich möglichweise nach oben verschieben, aufgrund der immer wieder neu aufkommenden Bewegung in den sozialen Netzwerken und der stetigen Entwicklung neuer Plattformen, die speziell für die jüngere Generation einen gewissen Reiz darstellen. Soziale Medien sind somit heutzutage nicht mehr wegzudenken und werden immer beliebter. Doch ist es bei der breiten Auswahl an Medien wirklich noch wichtig auf welcher Plattform man sich registriert? Und welche Vor- oder Nachteile bringen die vielen Netzwerke mit sich? Die Fülle an Apps und Social Media Plattformen macht ein zentrales Problem deutlich, dass die neuen Medien mit sich bringen. Es gibt eine regelrechte Reizüberflutung an Informationen, die die User aufnehmen sollen und müssen. Alles ist innerhalb von ein paar Minuten im Internet auffindbar und verbreitet sich wie ein Lauffeuer in sämtlichen sozialen Medien. Es ist anzunehmen, dass es egal ist, wo eine Nachricht veröffentlicht wird, solange der Inhalt wichtig und interessant genug ist, um geteilt zu werden. Die Plattform wäre somit zweitrangig, da die User die Information bei entsprechender Relevanz weitertragen. Dies geschieht durch das Teilen mit Freunden und Kollegen. Dagegen würde sprechen, dass unterschiedliche Plattformen auch unterschiedliche Nutzer haben, wobei diese meist natürlich auch auf mehreren Plattformen registriert sind, die dann die Meldungen verbreiten können. Fakt ist, dass soziale Medien gerade in der heutigen Welt einen wichtigen – wenn nicht sogar den wichtigsten – Stellenwert für die Verbreitung von Informationen besitzen. Dennoch bezogen sich die Thematiken auf dem Kommunikationskongress 2015 nicht auf die einzelnen Netzwerke und deren Verwendung beziehungsweise Einbindung in das tägliche soziale als auch berufliche Handeln. Vielmehr stand der Content im Vordergrund und wurde deshalb als zentrales Thema auf dem Kongress behandelt. Viele Vorträge drehten sich darum, eine Story inhaltlich und optisch so darzustellen, dass sie für die Leser von Interesse ist. Bestenfalls sollte darüber diskutiert und weitergetragen werden, um mehr Personen zu erreichen. Das bedeutet, dass die Story den größten Stellenwert besitzt und auf die anzusprechende Zielgruppe zugeschnitten sein muss. Sobald die Zielgruppe abgesteckt ist, lassen sich Rückschlüsse auf geeignete Format ziehen – die Form des Inhalts reicht dabei von einem Kommentar, über eine Meldung bis hin zu Bewegtbild. Auf dieser Grundlage, lässt sich erst der für die Distribution geeignete Kanal identifizieren – somit gilt immer: „Story First“.

 

 

 

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