Sprachsteuerung ist uns schon lange nicht mehr fremd – etliche Menschen nutzen die Vorteile von Sprachsteuerungssystemen seit Jahren, organisieren den eigenen Alltag mit ihrer Hilfe oder befragen das Internet via Siri und Co.

Bereits 2011 ist die Sprachsteuerung mittels Apples Siri in die Hosentasche gelangt. Seitdem hat sich die Steuerungssoftware in den vergangenen Jahren immens entwickelt.  Im September 2015 folgte die Einführung von Apples App HomeKit, die über das iPhone die verschiedensten Smart-Home-Installationen im Haus steuern kann. Amazon kam im Februar 2017 mit dem Lautsprechersystem Amazon Echo auf den Markt. Und auch Google zieht ab voraussichtlich Juni 2017 mit seinem Lautsprechersystem Google Home in die deutschen Haushalte ein.

Was kann Sprachsteuerung im Jahr 2017?

Apple, Google und auch Amazon ermöglichen es, mit Siri, dem Google Assistant und Alexa, die Schnittstellen zwischen Mensch und Technik zu verändern. Alle drei Systeme können das Licht im Haus, Steckdosen und Überwachungskameras steuern, ohne dass der Benutzer dafür vor Ort sein muss. Die Amazon- und Apple-Produkte können, ausgestattet mit dem passenden Zubehör, außerdem Fenster, Türen sowie Wetterstationen bedienen und so unter anderem zu einem einfachen und günstigen Sicherheitssystem beitragen. Gängige Funktionen sind außerdem die Organisation eines Kalenders, das Einstellen von Weck- oder Erinnerungsfunktionen und das Abspielen von Musik. Auch Online-Shopping ist bereits bei allen drei Modellen möglich und sogar das Buchen von Flugtickets ist mittlerweile zum Teil kompatibel.

Mit dem richtigen Zubehör und den passenden Apps lassen sich somit relativ kostengünstig das eigene Zuhause oder der Arbeitsplatz ganz einfach via Sprache steuern. Alexa und der Google Assistant lernen durch ihre Nutzung dazu und passen die Funktionen den Vorlieben des jeweiligen Users an – willkommen in der Zukunft!

Welches Zubehör benötigt man für Sprachassistenzsysteme?

Im Gegensatz zur Konkurrenz wird für eine Sprachsteuerung per Apple Home Kit kein extra Gerät benötigt. Die App läuft über das Betriebssystem iOS auf dem iPhone und verwandelt das Zuhause durch kompatibles Zubehör in ein Smart Home. Für die volle Entfaltung der App wird Apple TV empfohlen.

Das Lautsprechersystem Amazon Echo wird mit der Alexa App konfiguriert, die mit den Betriebssystemen Fire OS, iOS und Android kompatibel ist. Auch der Google Assistant, der Google Home steuert, wird via App, die von den Betriebssystemen Android und iOS unterstützt wird, konfiguriert. Amazon Echo sowie Google Home sind Lautsprechersysteme, die zusätzlich erworben werden müssen. Hinzu kommt bei allen drei Modellen kompatibles Zubehör, um die volle Bandbreite der Funktionen nutzen zu können. Unter anderen haben sich Marken wie Netatmo, Philip Hue und Logitech auf diesen Markt eingestellt und bieten passende Produkte an.

Welche Partner bieten Amazon Echo, das Apple Home Kit und Google Home?

Siri, als Apple Produkt, ist bereits seit 2011 auf dem Markt und wurde fortlaufend weiterentwickelt. Unter anderem arbeitet Siri bereits mit YouTube, Netflix, Airbnb, Runtastic und vielen mehr zusammen. Dank des Apple Kartenservice, Apple Weather und der Suchmaschine Bing bietet der Assistent also eine hohe Content-Tiefe und enorme Vielfalt.

Amazons Alexa hatte ihre Markteinführung im Jahr 2015 und bietet ebenfalls bereits einige Integrationsmöglichkeiten. Unter anderem kann Alexa auf Spotify, Apple Music, die Navigator-App der Deutschen Bahn DB und das Örtliche zugreifen. Im Bereich des Online-Shoppings beschränkt sich Amazon Echo jedoch auf den eigenen Shop und ist daher in der Content-Tiefe begrenzt.

Google Home hat bisher die geringste Anzahl an Content-Partnern und arbeitet unter anderem mit YouTube, Spotify und Netflix zusammen. Der vielversprechende Pluspunkt von Google Home ist jedoch die Content-Tiefe durch Google selbst. All das, was Google findet, kann abgefragt werden und so werden auch alle Google Services wie Shops, Maps und Shopping dem Nutzer zur Verfügung stehen.

Wie verändern Sprachassistenzsysteme die Kommunikation?

Natürlich ist neben der Position des Nutzers, der von Content-Tiefe profitiert, auch die Position der Content-Produzenten zu beachten. Ein sehr spannender Aspekt ist hier die Lernfähigkeit mancher Systeme. Mit Hilfe von intelligenten Sprachsteuerungs-Assistenten könnten in Zukunft ganz neue Kommunikationskampagnen entwickelt werden, da beispielsweise eine individuelle Zusammenstellung von Werbebotschaften, je nach Stimmung oder Vorliebe des Users, vom System selbst angepasst werden könnte. Für das Verlagswesen und den generellen Bereich der News wird es also von großem Vorteil sein auszuprobieren, wie sich die jeweiligen Inhalte via Sprachassistenz bzw. Voice Search, in die vernetzten Bereiche ihrer Kunden und Nutzer, integrieren lassen. Dabei geht es beispielsweise um die Abfrage passender News oder um die Bereitstellung von auf Vorlieben basierender Informationen. So könnte es in Zukunft möglich sein, maßgeschneiderten Content zu erstellen und zu verbreiten.

Sprachsteuerung könnte die Interaktion zwischen Content und User verändern und auf verschiedenen Ebenen personalisieren. Es ist daher wichtig zu bedenken, dass die Webseiten-Optimierung (SEO & Co) ebenfalls sprachsteuerungskompatibel werden muss, wenn der jeweilige Inhalt gefunden werden soll und die Unternehmen mit den Vorteilen der Sprachassistenzsysteme arbeiten möchten. Voice Search wird die Suchmaschinenoptimierung vor allen Dingen bei dem bereits bestehenden Trend der Long-Tail-Keywords ergänzen, da Nutzer von Sprachassistenten zumeist in vollständigen Sätzen kommunizieren möchten, anstatt mit kurzen Keywords. Im Idealfall vermittelt die Sprachsteuerungs-Assistenz ihren Nutzern das Gefühl, ein Gespräch unter Freunden oder Kollegen zu führen, weshalb Unternehmen auch auf natürliche Sprache setzen sollten.

„Ok Google / Siri / Alexa, wie geht es jetzt weiter?“

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt versprechen alle drei Systeme großes Servicepotential und sorgen mit diversen Content-Partnern, unterschiedlichen Systemintegrationen und wachsender Kompatibilität für spannende Entwicklungen im Bereich der Sprachsteuerung. Außerdem erweitern sie den Zielgruppen-Pool, da mit ihrer Hilfe unter anderem auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität einen Zugang zu erweiterten Service-Feldern nutzen können. Sie ersetzen die Bedingung des Smartphones als Steuerungsinstrument und erleichtern die Verbindung zur Technik auf intuitive Weise, da sich die Kommunikation mit Siri & Co im Idealfall wie ein echtes Gespräch anfühlt. In Zukunft wird vor allen Dingen die Verbindung der Sprachassistenten mit den jeweiligen Mobile Devices interessant.