Facebook ändert den Algorithmus des Newsfeeds. Fortan sollen die Inhalte persönlicher Kontakte prominenter platziert werden. Somit werden Inhalte, die Freunde und Verwandte veröffentlicht haben, weiter oben im Newsfeed erscheinen. Davon betroffen sind in erster Linie Medienhäuser, die Facebook als Distributionskanal für ihre Inhalte nutzen. Ähnlich verhält es sich mit anderen Facebook-Pages, beispielsweise die von Marken und Unternehmen. Deren Reichweite wird ebenfalls durch den neuen Algorithmus sinken.Der Engineering Director von Facebook, Lars Blackstrom, erklärt die neue Gewichtung offiziell damit, dass Einträge von Freunden und Familienmitgliedern wieder relevanter werden sollen. Inoffiziell sollen kommerzielle Facebook-Pages mehr Werbung schalten, um im Newsfeed weiter oben platziert zu werden. Blackstroms Kollege, Adam Mosseri, der für das Produkt Management des Newsfeeds verantwortlich ist, stellte auch einen Relevanzkatalog des Newsfeeds vor. Dieser soll auch bei späteren Überarbeitungen des Algorithmus zum Einsatz kommen. Der vorgestellte Katalog sagt aus, dass zuerst Inhalte von Freunden und Familien ausgespielt werden sollen und erst danach informative und unterhaltende Beiträge. Mosseri gab zusätzlich an, dass Facebook verschiedene Möglichkeit zur Anpassung bietet, die auf der Hilfe-Seite von Facebook detailliert erklärt werden.Eine andere Erklärung für dieses Vorgehen, als mehr Werbeschaltungen zu forcieren, könnten die Manipulationsvorwürfe aus jüngster Zeit sein. Der Vorwurf lautete, dass Facebook die Inhalte zum Nachteil konservativer Inhalte und Politiker manipulierte. Facebook bestreitet dieses Vorgehen allerdings. Für Marken und Unternehmen, die Facebook als Distributionskanal nutzen, bedeutet dies Umdenken. Eine Möglichkeit, um dem möglichen Verlust an Reichweite zu entgehen, ist die Einbeziehung der Community durch Influencer Relations. Die Fans einer Seite werden zu Markenbotschaftern und streuen News einer Marke und oder eines Unternehmens im eigenen Netzwerk. Allerdings wird erst die Zeit zeigen, ob und inwiefern sich der neue Algorithmus auf die Reichweite kommerzieller Facebook-Pages auswirken wird.