Der Kurznachrichtendienst Twitter will seinen Nutzern zukünftig anbieten, Tweets mit mehr als 140 Zeichen zu verfassen. Das Limit soll Gerüchten zufolge von bisher 140-Zeichen auf 10.000 angehoben werden.Der Twitter-CEO Jack Dorsey, der erst im Oktober vergangenen Jahres in das Unternehmen zurückgekehrt ist, äußerte sich offiziell auf seinem Twitter-Kanal zu einer Aufstockung des Zeichenlimits. Gerüchte hierzu gab es bereits im September 2015. Zu diesem Zeitpunkt wollte sich jedoch niemand auf Unternehmensseite dazu äußern.

pic.twitter.com/bc5RwqPcAX
— Jack (@jack) 5. Januar 2016

Aktuell geistert durch das Netz die Zahl 10.000, die als neues Zeichenlimit gehandelt wird. Wobei diese nicht offiziell bestätigt wurde und somit auch nicht in Stein gemeißelt ist. Abwegig ist die Zahl nicht, Tweets könnten somit genauso lang wie die bereits heute möglichen Direktnachrichten verfasst werden – wäre also keine Riesenüberraschung.Die Anhebung der Zeichen soll optisch keine großen Änderungen mit sich bringen. Scrollt man durch seinen Stream, soll man nach wie vor lediglich die ersten 140 Zeichen des Tweets sehen können. Erst wenn man auf eine Art „Mehr lesen“-Button, wird der restliche Tweet angezeigt. Ähnlich handhabt es heute ja schon Facebook. Alles andere wäre tatsächlich auch Quatsch und würde wahrscheinlich die Nutzererfahrung negativ beeinflussen. Eine dahin gehende Änderung der Oberfläche, dass Tweets länger dargestellt werden, würde sicherlich weniger Interaktion mit einzelnen Beiträgen zufolge haben. Die Oberfläche von Twitter und der bisherige Umgang damit ist gelernt und fest verankert bei den Nutzern, größere Tweets würden bei den Usern somit wahrscheinlich eher negativ aufgenommen werden.

Als mögliches Startdatum wird das erste Quartal 2016 gehandelt. Wie die Anhebung des Zeichenlimits aber generell aufgenommen werden wird, lässt sich nur schwer abschätzen. Externe Dienste, die längere Tweets anbieten, gibt es seit geraumer Zeit, einer davon ist Twitlonger. Wirklich durchgesetzt hat sich aber keiner davon. Das mag daran liegen, dass das interessante an Twitter eben das Zeichenlimit ist. Schließlich wollen viele Menschen Informationen schnell, zielgerichtet und on point konsumieren können und eben dieses Bedürfnis hat Twitter bedient. Für den Urheber eines Tweets wiederum ist die Zeichenbegrenzung immer ein gutes Training, da man sich so dazu zwingen muss, fokussiert und auf den Punkt gebracht zu schreiben.